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Wut

 
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vachim
Gast







BeitragVerfasst am: 11.05.2007, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin völlig grundlos wütend - und zwar daurhaft. Es hilft nichts dagegen. Egal wie sehr ich mich auspower binne einer halben stunden ist sie wieder da. Es reicht schon wenn ich an einem Tag schlecht gelaunt bin und ich dann höflich sein muss - auch nur der Zwang zum "Sie" reicht aus um mich vlt nicht aus der Bahn zu werfen, meine Kontrolle über mich aber zum schwanken zu bringen.
Ich achte darauf, dass man es mir nicht vom Gesicht ablesen kann - zumindest nicht die stärke der Wut.
Ich hasse es, wenn man mir auch nur einen kleinen Teil meiner Freiheit einschränkt - egal auf welcher Basis. So zB bei einer Freundin von mir. S. und ich haben uns vor Wochen mit ihr gestritten, weil sie oft übertreibt und das so weit geht, dass die Dinge, die sie erzählt oft kaum noch ähnlichkeit mit der Wahrheit haben. Das stört mich noch nichtmal, solange sie mir die Wahrheit erzählt wenn wir über irgendwas geisteswissenschaftliches reden.
Aber allein der Fakt, dass ich mitlerweile immer aufpassen muss was ich vor ihr sage reicht schon aus um sie mir unasstehlich zu machen - und das kann man ihr einfach nicht sagen. Befreundet bleibe ich mit ihr nur in der Hoffnung, dass sie sich ändert (und weil es mir den Stress die Freundschaft zu beenden nicht geben will). -Aber wie soll sie das? Mir gelingt es ja auch nicht.
Dann habe ich noch 3Mal unentschuldigt Sport geschwänst und der Lehrer hat -obwohl ich mir meine Entschuldigungen selber schreiben kann- mir einen Brief nach Hause geschrieben -mein Vater ist ausgerastet. Ich war (zum Glück, sonst wäre ICH vlt diejenige gewesen, die IHN fertigmacht) bei meiner Schweseter, als er angerufen hat. Von wegen ich würde mir meine Zukunft versauen -wegenen SPORT!!!
Gott, es kotzt mich alles an.
Aber darum geht es auch nicht wirklich. Sie haben alles nur extremer gemacht. Die ganze Etikette, diese scheinbare Höflichkeit und Freundlichkeit - sie pisst mich an. Und das auf eine völlig irrational übertriebene Art und Weise.
Nur schreiben hilft. Nicht das hier (ein bischen schon, aber nicht ausreichend), sondern Gedichte und Texte. Momentan arbeite ich an einer philosophischen Sache, aber egal.
Aber schreiben kann ich auch nur unter großem... Druck. Das ist es nämlich. Man darf mich nicht -nichtmal ansaztweise- unter druck setztzen, und auf keinen Fall Erwartungen an mich haben -geschweigen denn (wie mein Vater) Besitzansprüche auf mich oder mein Leben stellen.

Jetzt, wo ich das geschrieben ahbe, bemerke ich erst meine Anspannung.

Danke, dass ihr das gelesen habt.
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jK
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BeitragVerfasst am: 12.05.2007, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Vachim,

freut mich, noch mal etwas von Dir zu lesen
Zitat:
Ich bin völlig grundlos wütend - und zwar daurhaft. Es hilft nichts dagegen. Egal wie sehr ich mich auspower binne einer halben stunden ist sie wieder da.
Alle Gefühle haben Ihre Berechtigung, so auch Deine Wut. Es mag für Dich keinen jetzt erkennbaren Auslöser geben, doch es hat seinen Grund.............und der kann auch jahrelang zurück liegen.
Diese Wut, die Du fühlst, durfte wohl niemals raus und hat Ihre Berechtigung bekommen.
Ich denke, Dein "auspowern" kommt einer Verdrängung ziemlich gleich, wenn Du danach direkt wieder Deine Wut fühlst.
Die Wut aktiv raus zu lassen und Ihr Ausdruck zu gestatten, geht auch auf andere Weise. Du kennst sicherlich die üblichen Tipps, wie sein Bett mit nem Besen oder Tennisschläger zu verprügeln, auf nen Sandsack einzuhauen, oder mit nem Hammer was kaputt hauen...............dabei kann man die Wut aktiv raus lassen und versucht während dessen auch in Gedanken, denjenigen zu treffen, der an der Wut Schuld trägt.

Na ja, wegen Deiner Eltern und dem Brief von der Schule, das ist doch ganz klar, dass Dich das wütend macht. Wenn sie Dir Vorwürfe wegen etwas machen und die Schule Dich einfach übergeht und an Deine Eltern schreibt *kopfschüttel*
Dass das Verhalten deiner Freundin an deinen Nerven zehrt ist auch verständlich, ich kann das überhaupt nicht abhaben, wenn Leute etwas in Ihrer Version weiter geben und das Gesagte kaum noch der Wahrheit entspricht.
Solchen Leuten erzähle ich so gut wie gar nichts mehr, sondern rede nur noch über allgemeine Dinge, die man nachlesen kann .........

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut um Deiner Wut Ausdruck geben zu können, damit nicht weiter von innen so sehr drückt.

Alles Liebe
jK


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Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit,
doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit,
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vachim
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BeitragVerfasst am: 12.05.2007, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...............dabei kann man die Wut aktiv raus lassen und versucht während dessen auch in Gedanken, denjenigen zu treffen, der an der Wut Schuld trägt.
Das dumme ist, dass ich nicht weiß, wer schuld ist, oder ob überhaut jemand schuld ist. Klar könnte ich mir meinen Sportlehrer oder auch meine "Freundin" vorstellen, während ich auf irgendwas einschlage, aber das sind nur Ereignisse, die das Fass füllen. Aber woher kommt das Fass?
Wenn ich mich asupower stelle ich mir vor, wie ich einige Menschen anschreie, aber auch das Hilft nur bedingt.
Was ich tun müsste ist die Leute denen gegenüber ich Wut empfinde, zu konfrontireren. Aber das ist leicht gesagt, denn (zB) meinen Sportlehrer kann ich nicht konfrontieren, denn ich muss ja lernen mit solchen Menschen zurechtzukommen und meine "Freundin" versteht es generell nicht, wenn man sie kritisiert. Sie weißt alles von sich weg und tut so, als wäre man selbst die schlechte Freundin. Das würde mich nur noch wütender machen und das muss ja auch nicht sein und mit meinem Vater habe ich schon versucht zu reden. Es bringt alles irgendwie nichts...
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vachim
Gast







BeitragVerfasst am: 13.05.2007, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

@jk: Das erst Mal, soweit ich mich erinnern kann, als ich diese Wut gespürt habe, war als ich in England war. Mein Vater hat zu der Zeit schon in Deutschland gewohnt.
An diesem Tag saß ich mit meiner Mutter am Esszimmertisch und sie hat angefangen zu weinen. Zuerst wollte ich sie wie immer trösten. Ich habe sie gefragt, was los sei, aber sie meinte sie wisse es nicht. Sie hat grundlos geweint. Da hat es mich ohne vorwahnung überschwemmt. EIne Wut, die ich nie gekannt habe und die mich auch etwas verwirrt hat -allerdings nur sehr geringfügig, da in meinem Kopf vor Wut kaum noch Platz für andere Gefühle war. Ich bin aufgestanden und in mein Zimmer gegangen und habe mich schlichtweg scheiße gefühlt weil ich sie alleine gelassen habe. Ich glaube, dass ich in diesem Augenblick angefangen habe mich zu hassen (mittlerweile zwinge ich mich dazu das nicht mehr zu tun). WIe konnte ich sie alleine lassen? -Meine Gründe verstehe ich -heute wie damals. aber trotzdem hasse ich mich dafür? -Warum?

Ist meine Wut da geboren? Oder war es eine Entwicklung?
Ich halte meine eigenen Probleme für zu unwichtig um sie anderen zu erzählen (außer hier, denn ihr könnt entscheiden, ob ihr sie lest und darauf antwortet); das war auch schon früher so. Bin ich deswegen so wütend? Weil ich (unterbewusst?) nicht glaube, dass mich irgendwer wirklich versteht? Oder weil ich immer diejenige bin die anderen zuhört und deren Probleme verstehe ohne dass jemand mich versteht (selbst wenn ich Dinge über mich erzähle schauen mich die Leute meistens nur verständnislos an)?
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fr43k
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BeitragVerfasst am: 15.05.2007, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo vachim.
Zitat:
Aber woher kommt das Fass?
Das Fass bist du selbst.
Durch die Erziehung, Heranwachsen usw. bildet sich, psychisch gesehen, ein gewisser Grad von Belastungsfähigkeit und Vorstellungen, wie Weltbild, Moral usw.
Wenn du belastet wirst und das stätig, füllt sich "das Fass", bis es überläuft.
Je anch Vorstellungen hatl, belastet das Eine halt mehr, das Andere weniger... kommt auf die Dinge an und wie du dazu stehst.
Irgendwann ist halt Schluss und wenn das Fass dann überläuft, sind das wohl deine Ausbrüche.
Zitat:
aber auch das Hilft nur bedingt.
Wie du anschliessend richtig selbst erkannt hast, liegts daran, das es nur Projektion ist. Wenn du den Menschen wirklich gegenüberstehen und anschreien würdest, wäre dessen wohl verschreckte Reaktion, eine grössere Genugtuung und innere Befreiung. Aber wie im Fall des Sportlehrers, ist das
nicht imemr möglich bzw. sozial gesehen, positiv, deswegen lassen wir es udn übertragen die Wut woanders hin.( Bsp.: Chef ist ein A... man geht ins Sportstudio udn reagiert sich ab. Manche nehmen die Sorgen mit nach Hause udn lassen sie dort an der Familie an, schreien/schlagen die Kinder, oder ersaufen ihre Wut/Kummer im Alkohol...)
Zitat:
aber trotzdem hasse ich mich dafür? -Warum?
Ich glaube, du gibst dir selber die Schuld, weil du noch denkst, dein Verhalten, hätte was an der Situation ändern können. Ich weiss nicht, wie du so zu deiner Mum stehst/standest, aber als Bezugsperson, hast du dich ggf. auch emotional so stark an sie gebunden gehabt, das du dachtest, du bist ihr irgendwie das schuldig. Oft gibt man sichauch selbst ( unbewusst ) die Schuld, damit man das Gefühl hat, man kann die Situation kontrollieren, weil man sonst die Hilflosigkeit nicht ertragen kann.
Soweit ich weiss, hat sie ja oft dich mit den Problemen belastet... Als Kind ist man auch psychisch nicht so weit entwickelt, um mit sowas umgehen zu können. Das alles war eien Belastung, die sich wohl vergraben hat, weil du halt nicht alles verarbeiten konntest.
Zitat:
st meine Wut da geboren? Oder war es eine Entwicklung?
Sie hat sich angestaut, da bin ich sicher. Wenn du stets unbekümmert wärst und dann etwas pssiert udn du total ausflippst, wäre es bzw. ginge es Richtung "Jäh-Zorn" ( weiss grad net so genau, wies geschrieben wird )
Wie oben gesagt... ein Fass, irgendwann ist es voll und läuft über -> Entwicklung.
Das die Wut dir neu und unbekannt war, kann daran liegen, das dir nicht erlaubt wurde, wütend zu sein... dazu müsstest du dich aber in deine Kindheit begeben udn versuchen zu erinnern, ob es so war. So nach dem Motto "Du darfst nciht wütend sein, du bist ein Mdchen und Mädchen sind immer lieb. ( Wenn du nicht leib bist, haben wir dich nicht mehr lieb. )
Sowas führt dazu, das diese Gefühl stets verdrängt werden, um sich die Liebe der Eltern zu sichern, die Kinder brauchen.
Führt später leider dazu, das man diese unterdrückten Gefühle nciht kennt udn nciht weiss, wie man damit umgehen soll.
Zitat:
Ich halte meine eigenen Probleme für zu unwichtig um sie anderen zu erzählen (außer hier, denn ihr könnt entscheiden, ob ihr sie lest und darauf antwortet);
Ich glaube du hast stets zu viel für andere getan und mittlerweile siehst du es evtl. als selbstverständlich an, anderen zuzuhören und dich nicht um deine eigenen Probleme zu kümmern. Wenn der Teil mit de Eltern stimmt ( Mädchen sind lieb ) spräche es dafür. Man hört Freunden z ,ist imemr für alle da, um sich ( unbewusst ) deren "Liebe" zu sichern.
Evtl. ist auch etwas Verlustangst dabei.
Zitat:
Bin ich deswegen so wütend? Weil ich (unterbewusst?) nicht glaube, dass mich irgendwer wirklich versteht?
Kann ein TEil sein. ioch meine, du lädst dir neben deinen eigenen Sorgen auch noch die Probleme anderer Leute auf. Wenn man schon ein Problem hat, sich mit der eigenen Wut auseinanderzusetzen und dann noch die Sorgen anderer teilt, läuft das Fass schneller über, als wenn man sich seinen eigenen Problemen erstmal widmet und die Probleme anderer nicht an sich rankommen lässt. Das ht nix mit "in Stich lassen" zu tun. Auch im Forum hier ist es so. Nicht jeder beantwortet sämtliche Beiträge, weil man sich nicht dazu in der Lage fühlt... eigene Sorgen hat udn es einen ggf. überfordert, oder gar triggert ...
Wenn du dicken Kopf hast udn jmd will mit dir reden, ist es nur ratsam auch zu sagen "Du, ich hab grad selber Sorgen, ich brauche erstmal nen klaren Kopf" Man kann an andere Freunde verweisen. Sicherlich gibt es auch Leute wo man sagt, is beste/r Freund/in udn da ist es egal... da kannst aber ebenso sagen, das dich was beschäftigt, ob man es nicht eben verschieben kann um paar Std. bis dich beruhigt hast... falsche Rücksicht ist schädlich.
Zitat:
Oder weil ich immer diejenige bin die anderen zuhört und deren Probleme verstehe ohne dass jemand mich versteht
Wie oben beschrieben, ist es wohl die Zusatzbelastung durch Probleme anderer. Das man selbst nicht angehört wird, ist aber sicherlichauch ein Grund, warum man unzufriedne bzw. auch wütend sein kann. Innerlich würde es als Ungerechtigkeit empfunden werden, so ungefähr "immer die anderen, nie ich".

So. Hoffe da ist was Nützliches für dich bei

liebe Grüsse
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jK
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BeitragVerfasst am: 15.05.2007, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Vachim,

ich möchte nur noch ergänzend, dass man auch nicht grundlos weint. ALLE Gefühle haben Ihre Berechtigung und einen Grund, auch wenn man ihn nicht erkennen kann.

Deine Wut ist sicherlich nicht dadurch geboren worden, sondern ich denke, der Ursprung sitzt viel tieer und die Situation war nur ein Auslöser, weil Du mit der Situation einfach überfordert warst.

Es gibt einen Text über Gefühle auf der HP, vielleicht hilft er Dir ein wenig weiter:
http://www.jey-key.de/dateien/gefuehle.html

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vachim
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BeitragVerfasst am: 18.05.2007, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

@fr43k: Wenn das Fass droht überzulaufen baue ich ein größeres. D.h. ich lasse meine Wut nie raus, da ich sie immer als unangebracht oder sinnlos empfinde.
Ich bin mir momentan nicht sicher, wie ich zu meiner Mutter stehe. Ich glaube ich habe akzeptiert, dass auch sie nur ein Mensch ist -mit all ihren Fehlern- vlt ist das aber auch nur ein trugschluss, denn nur weil ich es verstanden habe heißt es ja nicht, dass ich es auch akzeptiere.
Ich bin mir nicht sicher, ob man mir wirklich gesagt hat, dass ich ein Mädchen bin und folglich immer nett und brav sein muss, aber ich habe auf jeden Fall danach gehandelt. Jeder Erwachsene hat mich für ein extrem braves Kind gehalten (selbst meine Eltern, obwohl mein Vater sich nicht so sicher war) und dieses Wissen habe ich auch aktiv genutzt, d.h., dass wenn ich mal etwas "falsches" getan habe habe ich so getan als hätte ich mit der Tat nichts zu tun. Das hat mir dummerweise auch jeder abgekauft und im laufe der Jahre habe ich ein etwas verqueres verständnis von "moralisch richtig" und "moralisch falsch" entwickelt. D.h., dass ich kein intaktes "Gewissen" habe und mir meine Handlungen logisch begründen muss. Diese "logische Begründung" besteht dann in der Regel darin, dass eine Handlung gesellschaftlich nicht akzeptiert wird und ich sie deswegen unterlasse, was mich wütend macht. Siehst du mein Problem? -Wie soll ich moralisch korrekt handeln, wenn mich gerade das stört, da ich nicht an die sogenannte Moral glaube? Und wie kann ich nicht moralisch korrekt handeln, wenn ich ganz genau weiß, dass mir eine unmoralische Handlung schaden würde?
Alles, was du sagst ist irgendwie richtig und ich habe das auch vertanden, aber das ist nicht wirklich das Problem.
Wie soll ich mit meiner Wut fertig werden, wenn sie durch "richtiges" Handeln und Denken entsteht? Wie soll ich "richtig" Handeln und Denken, wenn das es ist, was mich wütend macht?
Siehst du mein Problem?: Ich kann weder so sein, wie ich bin, noch so, wie ich nicht bin.
Manchmal, bei den geringsten DIngen meldet sich dann doch mein Gewissen, aber es ist bei vollkommen unwichtigen Dingen (Wenn ich für eine Sache z.B. nicht "Danke" sage), aber "Wirkliche" Dinge lassen mich völlig kalt, vorausgesetzt es handelt sich nicht um Kinder oder geistig schwache Personen, denen schaden zugefügt wird.
Wenn (z.B.) ein Amokläufer einige normale Menschen umbringt lässt mich das völlig kalt und es ist nur der Amokläufer, der mir irgendwie leid tut.
Es ist eine sehr seltsame Situation...
(Und das ist eine der Gründe warum ich NIEMALS Kinder haben werde, denn ich glaube nicht daran, dass ich unter den gegebenen Umständen eine gute Mutter wäre-ich könnte meinen Kindern kein normales verständnis von richtig und falsch mit auf den weg geben. Und täte ich es, kämen sie mir nicht wie meine kinder, sondern wie die kinder einer gesellschaft vor, die ich nicht leiden kann, da sie mich (natürlich) zwingt nach ihren werten zu leben).
Manchmal kommt es mir auch so vor, dass mein Problem nicht wirklcih darin liegt, dass ich nach den werten und gesetzten der gesellschaft leben muss, d.h. wenn ich entscheiden müsste nach welchen werten ich leben will, würde ich vermutlich die dieser gesellschaft nehmen. Wenn mir das so vorkommt, glaube ich, dass mein problem darin besteht, dass ich es mir eben nicht aussuchen kann, sondern von vornherein auf diese werte festgesetzt bin. Vlt ist es auch nur das, was mich wütend macht -das ich es mir nicht aussuchen kann, sondern darauf festgelegt werde.

@jK: Ich bin mir sicher, dass du recht hast und meine Mutter den ein oder anderen Grund zum weinen hatte, und sein es nur, dass sie selbst Phasen von geistiger instabilität durchmacht.
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vachim
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BeitragVerfasst am: 18.05.2007, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

@fr43k: Noch 2 Anmerkungen: 1.: Beim "geitig schwach" hätte ich das "Schwach" in Anführungszeichen setzten müssen, da es ja nicht wirklcih etwas mit "Schwäche" zu tun hat.
2.: "Richtig" und "Falsch" sind natürlich relativ, aber man muss Kindern Grenzen setzten und ich hätte ein Problem damit meinen Kindern zu erklären, warum die Grenzen, die ich ihnen setzte "richitg" sind, da ich sie mir ja selbst meist nur damit begründe, dass nur sie gesellschaftlich anerkannt sind.
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delphin





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BeitragVerfasst am: 18.05.2007, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

ich tu immer was falsches, auch wenn es nur das atmen ist...
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vachim
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BeitragVerfasst am: 18.05.2007, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

@delphin: Atmen muss jeder der lebt und wenn das Dasein des Menschen keinen allgemeingültigen Sinn hat kann auch deine Existenz/ dein Atmen nicht "falsch" sein.
Du solltest dir immer bewusst sein, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, freiwillig mit dir kontakt haben/ mit dir befreundet sind. Wenn sie dich nicht in irgendeiner Weise wertvoll fänden würden sie dich in den Wind schießen, was sie ja nicht tuen -daraus folgt, dass sie dich schätzen -du BIST wertvoll. Lass dir das von niemandem ausreden -auch nicht von dir selbst.
Es heißt: "Der größte Feind des Menschen ist der Mensch selbst". Das ist bei dem Menschen generell so und auch bei jedem einzelnen. Es gibt z.B. niemanden, der mich so sehr fertigmachen kann, wie ich selbst. Ich vermute, dass das bei dir ebenso ist. Es ist natürlich nicht sehr leicht, das einfach abzustellen, aber man kann sich immer wieder fragen, ob eine Handlung, die man gerade "begangen" hat, "falsch" war. Wenn man -im angesicht der Moral dieser Gesellschaft- nichts falsches daran findet, so ist das Gefühl, das man hat, höchst wahrscheinlich fehlgeleitet -zumindest denke ich das.
Man muss, denke ich, immer wieder seine Handlungen und Gefühle auf ihre "Richtigkeit" hin überprüfen, dann kommt man der "Normalität" der Gesellschaft am nächsten. Es stellt sich dabei natürlich immer die Frage, ob man das auch will...
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fr43k
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BeitragVerfasst am: 22.05.2007, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn das Fass droht überzulaufen baue ich ein größeres.
Da wiederspreche ich dir, denn jedem Menschen sind Grenzen gesetzt.
Deine Belastbarkeit kannst du nicht so einfach erweitern. Sicherlich wird verdrängt usw. aber das zähle ich mit zu der Belastbarkeit, der halt Grenzen gesetzt sind.
Wenn man Wut stets zügelt, wird man innerlich meist schnell unruhig... je nach Charakter halt. Eigentlich merkt man es recht schnell, wenn man nervös ist, von Dingen, über die man sich innerlich ärgert, träumt usw.
In extremen Fällen kann so etwas wie uch andere psychische Belastungen, psychosomatische Schmerzen, oder div. Verhalten ( SvV ) fördern bzw. hervorrufen.
Zitat:
Wie soll ich mit meiner Wut fertig werden, wenn sie durch "richtiges" Handeln und Denken entsteht?
Eine Möglichkeit ist Projektion. Sprich, Sandsack, beim Sport auspowern usw. Oder du versuchst eienn mittelweg zu finden, mit dem du zurechtkommen kansnt. Einmal "gesellschaftlich" und zugleich psychisch.

Wenn dir jmd wirklich krumm kommt, ist es aber stets dein Recht dich auch zu wehren. Sicherlich hast du Recht, dass Dinge, wie mit Authoritäten, sich nicht einfach wegkehren lassen, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt.
Gesellschaftlich wäre es - die Person steht über dir, du hast das hinzunehmen. Aber man sollte es auch versuchen anders zu sehen. Zwischenmenschlich z.B.
Treibt man dich immer an, die Arbeit anderer zu übernehmen, gibt dir ständig Schuld usw. ist es menschlich gesehen durchaus dein Recht dich zu wehren bzw. die Wut auch zu zulassen, es kommt aber auch auf die Art an.
Es steht dir ja frei, aber das Handicap sind nun ja die Konsequenzen daraus, die man abwägt. Ich kann das schon verstehen, mir gehts oft genauso, oder ähnlich. Ich verstehe auch nicht, wieso ich ne Ausbildugn haben "muss" bzw. machen soll und mich ärgert es ebenso, dass man geselslchaftlich schon als "Buhmann" hingestellt wird, wenn man diesem "Zwang" nicht nachkommt.
Der Mittelweg ist hier z.B. eine Lösung. Thera meinte heute zu mir auch, ich soll mir was suchen, wenn ich keien Ausbildung machen will, womit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, damit ich unabhängig bin.
Ja, man ist da wieder gesellschaftlich gebunden, aber nur zu einem gewissen TEil. Ich habe die Freiheit mir etwas zu suchen, was ich möchte. Wenn ich dann die Konsequenz betrachte wäge ich eifnach ab, ob es für mich "ok" ist udndann mache ich es für mich!, oder halt nicht udn mich interessiert es da weniger, was die anderen davon halten.
Wenn du stets Bedenken hast, was die Gesellschaft von dir hält, hast du ein stärkeres Über-Ich, als du wohl denkst. Wenn du es nur nicht machst, weil es neg. Konseq. für dich hat, dann empfindest du es wohl als Zwang.
Ich meine, die Wurzel liegt bei deinem Verhalten als Kind udn die Reaktionen der Erwachsenen. Du hast etwas "falsches" gemacht, aber nie die Konsequenz gespürt, weil man dir imemr glaubte, du warst es nicht. Nun im erwachsenem Alter wird das zum Problem. Deine Psyche hat soweit wohl immer die Erfahrung gemacht, "falsch" gemacht - Verleugnen ( auch eine Art der Verdrängung ) - Pos. bzw. neutrale Konsequenz.
Nun, wo es Dinge gibt, an die du dich gesellschaftlich halten sollst ( Gesetz ), oder solltest ( Moral etc. ) rebelliert dein inneres Kind, weil es nie/selten die Erfahrung gemacht hat, das "falsche" Dinge auch neg. Konsequenzen haben ( können ) und es Dinge gibt, die man akzeptieren sollte, wie sie sind, weil man selbst so einen Vorteil hat.
Dein inneres Kind ist dann halt - nein, machen wir so, das hat früher auch geklappt - dein Erwachsenes "ich" überdenkt die Konsequenzz ( rational ) und verweigert die Handlung - Konflikt.
Wie du das lösen kansnt, kann ich dir so konkret leider nicht sagen, da bzw. vor ähnlicher Situation stehe ich momentan selbst... Mittelweg für sich selbst finden, ist mein pers. Ansatz bisher.

Bin etwas durch den Wind, hoffe es kommt einigermassen rüber...
Zitat:
dass ich es mir eben nicht aussuchen kann, sondern von vornherein auf diese werte festgesetzt bin

Japp, das meine ich auch. Sei es Kindergarten, dann SChule... man wird von Anfang an programmiert. Aber mit mehr Erfahrung, die man sammelt, kann mn solche Dinge sich bewusst machen udn anschliessen verändern, wenn man es möchte. Die Wette, die man beibekommen hat, verändern sichaber auch im Laufe des LEbens. Wenn sie so fest eingebrannt sind, das man sichschlecht fühlt, wenn man "selbst" sein will, dann liegen die Wurzeln mit Sicherheit in der Vergangenheit/Kindheit, wo man diese "eingebleut" bekommen hat.
Zitat:
2.: "Richtig" und "Falsch" sind natürlich relativ, aber man muss Kindern Grenzen setzten und ich hätte ein Problem damit meinen Kindern zu erklären, warum die Grenzen, die ich ihnen setzte "richitg" sind, da ich sie mir ja selbst meist nur damit begründe, dass nur sie gesellschaftlich anerkannt sind.
Kommt drauf an. Warum verbieten Eltern ihren Kindern auf die ( heisse ) Herdplatte zu fassen z.B.? Weil sie es da halt einfach besser wissen, dass es eine Gefahr ist.
Damit ich den Zusatz verstehe, wäre es nett, wenn du ein konkretes Bsp. nennen würdest. Was sind denn Dinge, die du so machst, nur weil sie gesellschaftlich anerkannt sind? ...
Zitat:
Wenn (z.B.) ein Amokläufer einige normale Menschen umbringt lässt mich das völlig kalt und es ist nur der Amokläufer, der mir irgendwie leid tut.
Es ist eine sehr seltsame Situation...
Dito. Ich weiss was du meinst. Ich glaube es liegt daran, dass man ein Stück Hass auf die Gesellschaft hat. Diese Menschen sind unbekannt udn zugleich ein Teil. Mag zwar quer klingen, aber ich glaube es ist ein Stück genugtuung dabei. Man versetzt sich dabei in den Täter rein, der ja auch Opfer ist/war udn sich so äussert. Als Bosse damals Amok lief, habe ich das auch auseinander genommen, weil mirs ähnlich ging, was ich so aus seinen Schriften erlesen konnte. Ich glaube ein Stück weit ist es Identifikation und das Mitleid spiegelt das eigene Selbstmitleid und Trauer wieder.
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