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Der Film "Schattenkinder"

 
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Lyra



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BeitragVerfasst am: 18.01.2008, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

gerade habe ich gesehen, dass nächsten Mittwoch der Film "Schattenkinder" in der ARD um 20.15 kommt. Den wollte ich mir unbedingt anschauen, auch wenn er triggern könnte.

Es geht in dem Film um Eltern, die ihre Kinder krank machen, um selber auf dieser Schiene Aufmerksamkeit oder Mitleid zu bekommen. Mich erinnert das irgendwie auch an meine Mutter und ich wollte mal sehen, was da dran ist, denn noch immer bin ich dabei zu verstehen, wie krank sie selber damals gewesen ist und wie gesund ich trotz allem eigentlich war. Es ist schwierig das auseinander zu dröseln, wo Ursache und Wirkung ist. Vielleicht liefert dieser Film ja ein weiteres Stück zu meinem Puzzle.

Liebe Grüße

Lyra
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Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen.

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Susan
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BeitragVerfasst am: 18.01.2008, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Lyra, für den Hinweis !

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom ist im Moment das Thema, mit dem ich mich beschäftige.

Termin ist vorgemerkt.

LG
Susan
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holzi



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BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

hallo ihr

ich habe mir grade den film angeschaut (gestern abend ging das nicht )

ich fand ihn sehr bewegend und traurig,war auch sehr angespannt die ganze zeit .. wie ging es euch dabei ?

lg holzi
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jK
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BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Holzi,

ich habe noch imer kein TV und habe es daher nicht angeschaut, aber vielleicht sind hier ja Einige , die es auch geschaut haben.

Alles Liebe
jK
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Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit,
doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit,
wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt.
Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann,
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doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an!
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Catalin



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Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

@Lyra: Hast du den Film gesehen? Hat es etwas ausgelöst?

Ich hab irgendwann, als der Film schon etwas lief, zufällig reingeschaltet.
Wie immer bei sowas: Mir wird kalt und ich bin völlig cool dabei, völlig
unberührt, erinnere mich kaum noch an die Handlung. Und mein Mann
sitzt neben mir und kämpft mit den Tränen....



.
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Lyra



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Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also ich hab den Film gesehen. Eigentlich wollte ich ihn erst aufzeichnen und mir in einer gelassenen Stunde morgens anschauen aber dann hat er mich dermaßen rein gezogen, dass ich am TV kleben geblieben bin. Hinterher war ich ganz aufgedreht und konnte schlecht schlafen. Das passte gerade auch gut mit meinem Brief ans innere Kind zusammen. Der hatte schon einiges aufgewühlt.

Für mich war der Film wirklich heftig. Diese Mutter, die sich völlig auf die Kinder fixiert und wohl auf ihre Art liebt aber nur erstickt mit ihren Projektionen. Mir ist dabei so eiskalt geworden, mich hats gegruselt und ich war auch immer mal den Tränen nah. Das ist ja auch mein Alptraum: Jemandem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein und alle glauben, dass die Person nur das Beste will. Vielleicht will sie es sogar aber keiner schaut dann noch genau hin, ob es auch gut ist, was sie tut. Alle bemitleiden die arme Person und bewundern ihre Stärke.

Meine Mutter hat wohl etwas anders gehandelt, mich jetzt nicht mit Tabletten vollgestopft aber sie hat zumindest viel Mist über mich erzählt und als Erzieherin die Chance gehabt, als kompetent dazu stehen. Man hat sie bedauert, dass sie so kranke Kinder hat, wo sie doch so tüchtig ist. Dabei hat sie wo es nur ging ihre Aufsichtspflicht verletzt, mit Unfallfolgen für uns, oder sie hat uns abartigen Ärzten ausgeliefert, um ihre Ängste zu stillen, die auch prompt Fehler gemacht haben. Es war aber bequemer, ihr die Verantwortung für mich zu lassen und ihr zu glauben.

Es ist noch heute so, dass ich vor der Familie als Verleumderin dastehen würde, wenn ich die Wahrheit erzähle, so überzeugend waren ihre Auftritte. Niemandem außer mir hat sie ihre dunkle Seite gezeigt. Nur mir erzählt sie, was sie wirklich von Kindererziehung hält. Oh ja, sie ist schlau! Sie weiß genau, dass sie unten durch wäre, wenn sie die Prügelstrafe preisen würde. Das tut sie nur vor mir und bedauert, dass sie uns nicht (noch) härter angefasst hat, denn dann meint sie, würden wir sie respektieren. - Voller Grausen kommt mir da die Idee, dass sie denken könnte, ich rede zur Zeit deshalb so viel mit ihr, weil sie mich geschlagen hat. Dabei will ich nur jedes Tröpfchen Wahrheit erfahren aus ihrem Munde und die ganze Familiengeschichte kennen!

Zurück zum Film: Ich fand es sehr gut dargestellt, dieses Syndrom. Besonders die Schlusszene, wo die überlebende Tochter von der Familie entführt wurde und beide verzweifelt zusammen bleiben wollten. Das Kind hatte so eindeutig die Verantwortung für seine Mutter übernommen, wollte sich unbewusst für sie aufopfern, um bei ihr bleiben zu können.

Gut dargestellt war auch diese Täuschung in der Familie und wie die Frau immer aufgeblüht ist, durch die Hilfe anderer Menschen,wenn das Kind im Krankenhaus war. Auch, wie sie das Kind unter Kontrolle hatte, wie sie dem Mädchen Tabletten gab, damit es ins Krankenhaus muss und wie sie sie verpflichtete zu schweigen. - Beide konnten dann die Trennung nur als schrecklich erleben, obwohl es die Rettung für beide war.

Ich muss das noch weiter verdauen. Ich bin aber sehr froh, dass es solche Filme gibt. Das hilft weiter und lässt hoffen.

Liebe Grüße

Lyra
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delphin





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BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe angefangen ,aber dann war ich nicht mehr alleine und dann aheb ich aufgehört. sowas gucke ich nicht mit anderen. habe also das ende verpasst und auch die wiederholung heute nicht gesehen, aber der kommt bestimmt noch mal...(habe deswegen bei dir auch nicht zu ende gelesen @ Lyra :) )
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Susan
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BeitragVerfasst am: 24.01.2008, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich kann gar nicht so recht sagen, wie ich den Film fand (habe die ersten 20 Minuten verpasst).

Also einerseits war die bedrückende Atmoshäre zu spüren - auch für Otto Normalzuschauer, wie mich.

Aber andererseits hätte ich mir eine genauere Darstellung von Ursachen (bei Mutter/Familiensystem) bzw. Folgen (für Tochter) gewünscht. Sicher, da wurden in den Dialogen immer wieder Problematiken angesprochen (Mutter galt früher als die starke Tochter - Großvater kümmerte sich nicht wirklich um seine Töchter). Leider ging`s über - wenn auch nicht wenige - Andeutungen nicht hinaus. Die Zerrissenheit/Irritation der kleinen Tochter
spielte leider auch nur eine untergeordnete Rolle.

Da kann ich mit der Zusammenfassung von Dir Lyra wesentlich mehr anfangen. Nur haben die meisten Zuschauer wohl niemanden, der ihnen den Film in seiner Dramatik bzw. die Thematik erklärt. Das ist schade.

Soviel dazu von mir.

Susan
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Lyra



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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susan,

die ersten 20 Minuten sind schon wichtig. Man sieht die Schwestern noch zusammen spielen und plötzlich kommt dieser unerklärliche Zusammenbruch des einen Mädchens auf der Schulbühne und das anschließende Herzversagen im Krankenhaus. Das Verhalten der Mutter auf der Beerdigung und die Reaktion auf den Kindsvater ist auch sehr vielsagend.

Ich hab mir beim Schauen schon Gedanken gemacht über die Art des Filmes. Für mich war alles einerseits sehr deutlich und greifbar aber mir war klar, dass unbedarfte Zuschauer vielleicht weniger damit anfangen können und kam in so ein alt-bekanntes Frustgefühl, dass es eben zu subtil zum Glauben ist. Gerade das bedeutet ja dann, dass er fast perfekt ist, sonst würde er nicht so triggern. Es geht gerade um dieses Subtile. Die Beteiligten haben alles ständig vor der Nase und bemerken es nicht. Das darzustellen finde ich noch wichtiger als, die Hintergründe zu beleuchten. Ich glaube dass die Filmmacher genau diese subtile Atmosphäre transportieren wollten in Verbindung mit der Oberflächlichkeit der Beziehungen, damit man sie wieder erkennen kann und hellhörig wird, wenn es im eigenen Umfeld ähnliche Umstände gibt. - Es gibt viele Menschen mit Problemen, schwierigem Hintergrund und großem Interesse an Heilverfahren, diese sollen ja nicht alle verdächtigt werden durch den Film. Das könnte aber der Effekt sein, wenn man die Hintergründe zu sehr betont und die Atmosphäre würde verwässert.

Also, um diese subtile Atmosphäre spürbar zu machen finde ich den Film sehr gelungen. Ich werden ihn mir bei Gelegenheit noch mal anschauen, hab ihn aufgezeichnet. Vielleicht wird dann noch etwas deutlicher für mein Abgrenzungs-, Verantwortungs-, Schuldgefühlproblem. Der Schluss mit der Rettung des Kindes hat mich sehr getroffen und in mir etwas bewegt in Bezug auf meine Mutter.

Liebe Grüße

Lyra
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Catalin



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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fand die Szene intensiv, in der der Opa/Vater das Videoband(?)
...oder was auch immer es war.... nach dem Ansehen in der Schublade
des Küchentisches vor der Schwester verstecken wollte. Daran erinnere ich
mich deutlich! Bloß nix sehen wollen.....
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holzi



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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

stimmt und auch als die ärztin sagte sie wird das jugendamt informieren aber nix ist passiert
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Lyra



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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Seraph,

stimmt, die Stelle hatte ich aus irgendeinem Grund vergessen. Was will mir das
sagen? Gut, dass Du darauf hinweist. Ich kenne so was auch aus meiner Familie. Täter werden gedeckt und entschuldigt, anstatt den Opfern zu helfen. Meine Blockade hängt bestimmt auch damit zusammen.

Liebe Grüße

Lyra
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Susan
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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lyra,

ich wiederhole mich gern: Deine Interpretation gibt mir wesentlich mehr als

der Film selbst. Vieles, was Du zum Film erklärst, waberte schon (unsortiert)

durch meinen Kopf und Du bringst es dann zum Glück noch mal sprachlich

auf den Punkt.

Danke dafür !

Susan








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Lyra



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BeitragVerfasst am: 25.01.2008, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susan,

das freut mich, wenn mein "Verdauungsprozess" des Films diesen guten Nebeneffekt hat, anderen auch bei der Verarbeitung zu helfen.

liebe Grüße

Lyra
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Susan
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Beiträge: 1398

BeitragVerfasst am: 26.01.2008, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lyra,

ja, so `ne Verstopfung kann unangenehm sein .

Zu Deinem Stichwort "Verdauungsprozess" fällt mir folgender Aufsatz ein:

http://www.vachss.de/mission/dispatc...9408_a.html

Keine Ahnung, ob`s jetzt ausgerechnet hierher passt. Aber mir ist gerade

so.


LG
Susan

edit: Verlinkungsversuch
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Lyra



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Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 26.01.2008, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susan, hallo an alle,

der Link passt wunderbar, vielen Dank! Ich hab ihn erst angelesen, mir aber
ausgedruckt und werde ihn später in aller Ruhe durcharbeiten. - Ja die seelische
Misshandlung ist so tiefgreifend und ich empfinde sie bei mir als schlimmer als
die körperliche. - Wer abgewertet wird oder sich so fühlt, der kommt so leicht in
den Sog, sich aufwerten zu müssen. Dann steckt man sich hohe Ziele und
kommt in einen Leistungsdruck oder sucht sich eine Ersatzbefriedigung im
Sinne der Aufwertung, die aber überflüssig ist, weil ja so wieso alle Menschen
den selben Wert haben! Schönheits-OPs und Diäten passen auch in diese
Kategorie. - So vernichtet man sich aber regelrecht selber und rennt seinem
Selbstwert hinterher, der aber eigentlich ständig da ist, wenn man nur loslassen
und das fühlen kann.

Da passt das Thema doch wunderbar zum Film, denn diese Frau musste ihr
Medizinstudium aufgeben und hat dafür an ihren Kindern herum gedoktert.
Das hat meine Mutter ebenso gemacht. Sie war als Erzieherin sehr beliebt und
anerkannt und wir sollten sie für den Verlust ihres Berufes entschädigen. Sie
begegnete uns Kindern selten als Mutter, eher als Erzieherin.
Sie konnte auch gut malen und singen, wäre noch lieber beruflich in diese
Richtung gegangen. Das hat sich dann so ausgewirkt, dass sie mich in meiner
Kreativität unterdrückt hat, meine Bilder und mein Singen so "anleitete", dass
ich abgewertet und eingeschüchtert war. Meine Brüder und ich waren Publikum.
Da ich aber ihr spezielles Frustventil war, hat sie meine Brüder in diesem Bereich
in Ruhe gelassen und gefördert.

Zurück zu dem Film: Also diese Schlußszene geht mir immer noch im Kopf
herum. Ich glaube auch, ich weiß warum. Mutter und Tochter klebten ja förmlich
aneinander und die Tochter hat sich verantwortlich für die Mutter gefühlt, alles
mitgemacht, um die Beziehung zu retten, die für ein Kind so wichtig ist. Die
Mutter war ja absolut unfähig im Sinne der Mutter-Kind-Beziehung zu handeln.

Ich habe damals anders gehandelt. Ich wollte mich immer selber vor meiner
Mutter retten und das konnte sie nicht verstehen. Deshalb gab es einen Bruch,
schon als ich 5 Jahre alt war und endgültig mit 7. Danach hatte ich innerlich für
mich keine Mutter mehr. Meine Mutter war für mich ein Monster geworden und
deshalb verstummte ich auch zusehends.

Im Film bleibt die Mutter-Kind-Bindung scheinbar intakt, weil die Verwandten
das Kind retten. Wenn das Kind sich selber rettet, dann fühlt sich die Mutter
ungeliebt, da sie es nicht reflektiert, was sie da mit dem Kind macht. Sie will sein
Bestes und merkt nicht, wie gefährlich sie für das Kind ist. Sobald das Kind sich
also retten möchte, bedeutet das für die Mutter, dass sie zurückgewiesen und
nicht geliebt wird. Ich verstehe dadurch die Aggression meiner Mutter besser!
Sie kommt aus der absoluten Überzeugung, vom Kind gehasst zu werden. Das
Kind wird also zum Feind erklärt. Auch manche Menschen in Helferberufen
haben diese Macke! Mensch ist das krank! Das gruselt mich auch dermaßen,
weil ich ihr immer wieder ausgeliefert war! Da kann man nur noch mitmachen als
Kind oder hilflose Person. Es ist absolut krank, sich so mit der eigenen
Handlung zu identifizieren, dass eine Gegenreaktion das eigene Selbst zu
vernichten droht.

Diese Leute müssten ihre Gefühle reflektieren und dann erst eine sinnvolle
Handlung daraus ableiten. Sie setzen ihr Gefühl aber 1-1 um.

Wenn dann die "Schützlinge" das ebenso tun und in Panik geraten, bekommen
sie prompt eine Diagnose verpasst oder werden bestraft.

Als Kind konnte ich mich innerlich teilweise noch schützen und hab dann aber in
Beziehung und auch bei Therapeuten so lange die selbe Keule verpasst
bekommen, bis ich fast aufgegeben und mitgemacht hätte, so wie das Mädchen
im Film. Zumindest hat es meine körperlichen Schäden verschlimmert und meine
Integration verschleppt.

Also ich verdaue jetzt mal das Ganze noch weiter und nehme mir den Aufsatz
aus dem Link vor.

Liebe Grüße

Lyra
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Beiträge: 1398

BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

@ jK

für das Kompliment (war doch eins?!) an uns.




Liebe Lyra,

kein Wunder, dass Dich der Film so bewegt hat.

Deine Mutter scheint eine fast perfekte Manipulatorin zu sein. Aber es gibt

immer jemanden, der schlauer ist und das bist in diesem Falle Du. Ich

wünsche mir für Dich, Deine Brüder als wissende Zeugen, damit Du eben

nicht als Verleumderin dastehst, wenn Du das Schweigen über die

Mißhandlungen brichst.

Was Du über Deine Erfahrungen mit Therapeuten berichtest, hört man

leider andauernd. (Werde versuchen, in der Editierzeit einen link dazu

nachzuliefern.)

Stay awake!

Susan


edit: http://www.oedipus-online.de
erst Psychotherapeuten-Warndienst anklicken und dann Realsatire II (Warnung: sehr lang aber aufschlussreich)
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Lyra



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Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo jK,

da hat Susan natürlich Recht, Danke für die Verschiebung des Themas ins
Hauptforum! Das hab ich auch als Kompliment verstanden.

Hallo Susan,

Dein Link ist wieder sehr interessant, wenn Du noch mehr von der Sorte haben
solltest, nur immer her damit, soweit es mich betrifft.

Vorsicht, kann triggern!

Du sprichst meine Brüder an. Das ist leider ein heikles Thema, da die anderen
in der Familie mich ebenfalls unbewusst als Ventil benutzt haben.
Mein älterer Bruder war Lieblingskind meiner Mutter. Sie hat ihn gefördert aber
auch missbraucht, auf sehr subtile Weise, war ständig auf Tuchfühlung mit ihm.
Als er mit 12 auf sie körperlich reagierte, beendete sie dieses Dauerkuscheln mit
ihm. - Was tat er? - Er kam dann damit zu mir, reagierte sich an mir ab und ich
konnte in dieser Rolle in der ich war keine Hilfe finden und jemandem was
sagen. Unseren jüngeren Bruder hat er ab und zu auch benutzt. Da war der MB
aber meistens seelisch, durch Machtspielchen.

Mit dem älteren Bruder hab ich das zu klären versucht, er hat 2 Jahre Therapie
gemacht deswegen, unsere Eltern wissen davon nichts, weil sie immer zu krank
für die Konfrontation waren. Der jüngere Bruder hat vor 14 Jahren den Kontakt
zu uns Geschwistern abgebrochen, zu mir, weil er alles wenig reflektiert und
mich als Retterin und Mutterersatz haben wollte. Er halst mir die Verantwortung
für sich auf. Ich war lange Zeit unter seiner "Rechtsprechung" gefangen und
hab versucht ihn zu halten, indem ich nur ja keine störende Bewegung mache.
Lange Zeit hab ich es verdrängt, dass auf dem Weg keine Versöhnung möglich
ist und hab auf ihn gewartet. Inzwischen fühle ich mich befreit, weil ich die Ver-
antwortung für ihn langsam innerlich abgeben konnte. Es wäre die Aufgabe
unserer Eltern gewesen und ich hab ihm selber nie etwas angetan. Ich konnte
nur nicht so, wie er wollte.
Mit dem älteren Bruder ist der Kontakt mäßig, weil es eigentlich immer nur um
ihn ging, dass er jetzt aber keine Schuldgefühle haben darf. Mir ist vor Kurzem
aufgefallen, dass er sich nicht einmal richtig bei mir entschuldigt hat, sondern
sich nur hinter seinen Erklärungen versteckt hat, dass unsere Mutter ihn dazu
brachte. - Also da fehlt noch ein Schritt.

Das ganze Familiensystem ist sehr verzwickt und ich taste mich gerade an
andere Verwandte heran. Vielleicht ergibt sich da mal eine Möglichkeit?
Ja meine Mutter ist eine große und perfekte Manipulatorin und sie hat sich
damit so perfekt von Hilfe abgeschnitten, dass nur ich es perverser Weise
mitbekommen habe, wie es ihr wirklich geht und auch helfen könnte.
Das tue ich auf distanzierte Weise im gesundheitlichen Bereich, organisiere
etwas für sie, sehe sie aber sehr selten, 2 Mal im Jahr maximal.
Dazu könnte man aber ewig viel sagen.

Liebe Grüße

Lyra
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BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

@Lyra und Susan, ja ich finde Eure Diskussion hier wirklich lesenswert

Ich finde übrigens die ganze Web-site von Vachss lesenswert, dort stehen so viele gute Texte und auch viel persönliches zu lesen.
http://www.vachss.de/
Bin ich schon vor längerer Zeit drauf gestossen, als ich nach etwas von Bruce D. Perry gesucht habe.
Kommt auch noch auf die Hp in meine link-liste.

Wenn Ihr gute links zu lesenswerten Texten oder Themen habt, so freue ich mich, wenn ihr die auf der HP mir als Vorschläge zuschickt.
http://www.jey-key.de/links/link-vorschlagen.html

LG
jK

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Susan
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BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mensch Lyra,

eigentlich müsste ich mich jetzt erst mal sammeln, bevor ich Dir antworte. Egal, ich versuch`s trotzdem.

Erst einmal finde ich Deine Energie und Deinen Mut, diese verkorkste Familiengeschichte aufzuarbeiten, echt bemerkenswert, Respekt!

Und nebenher organisierst Du Hilfe für Deine kranken Eltern aus der Distanz und -verstehe ich richtig?- wärst bereit Deine Mutter sehend zu machen, weil Du weißt, wie es ihr geht.

Ersteres können eigentlich Deine Brüder (der jüngere hat doch nur den Kontakt zu den Geschwistern abgebrochen) oder jemand anderer aus der Verwandtschaft übernehmen. Und zu zweitens würde ich mir keine allzugroßen Hoffnungen über das Gelingen machen. Aber vielleicht habe ich Dich da auch nur falsch verstanden.

A propos Verwandschaft: Meinst Du mit "Vielleicht ergibt sich da mal eine Möglichkeit" dort wissende Zeugen zu finden? Falls die Suche auch da fruchtlos bleibt, hast Du ja uns !

Weißt Du, ich habe den Eindruck, als würdest Du von Deiner Familie immer noch ausgenutzt und mißbraucht, auch wenn der Kontakt spartanisch ist. Was Dein älterer Bruder Dir angetan hat und offensichtlich immer noch antut, indem er Dich dazu bringt, nur ihn als Opfer zu sehen, finde ich ungeheuerlich. Und die Eltern dürfen nichts wissen, denn sie sind "immer zu krank für die Konfrontation". Würdest Du diese Horde von Tätern auch schützen, wenn es z.B. um Deine beste Freundin ginge? Ich kann ja nicht beurteilen, wie krank die Eltern sind, aber Konfrontation könnte auch so aussehen, dass sie einfach die Information über gewisse Vorfälle in der Vergangenheit erhalten ohne eine große Diskussion herbeizuführen. Nur so, zur Info. Punkt. Diese Täter treiben ihre infamen Spielchen, solange Du sie läßt.

Ich muß dazu jetzt erst mal aufhören, sonst werde ich noch ausfallend.

Du möchtest weitere links? Kann ich im Moment leider nicht mit dienen. Die homepage von Alice Miller ist Dir sicher bekannt. Ansonsten verweise ich auf die Literaturliste auf jks homepage und hier im Forum. Selbst gelesen und für gut befunden habe ich von Susan Forward "Vergiftete Kindheit" und "Emotionale Erpressung" und von Marie-France Hirigoyen "Die Maske der Niedertracht".

So, hoffe das ist alles nicht zu durcheinander.

LG
Susan







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Susan
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BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe jk,

tut gut zu hören .

Mach` doch bitte mit und die anderen natürlich auch.

Susan
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BeitragVerfasst am: 27.01.2008, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe mich bisher aus der Diskussion heraus gehalten, weil ich den Film nicht gesehen habe ........
Mittlerweile geht es ja sehr um Lyras Geschichte, was ich auch wirklich Klasse finde, dass es so ehrlich und offen hier her geschrieben wird.

@Lyra, vielleicht eröffnest Du ja auch mal einen neuen Thread, mit einer passenderen Überschrift.

Im Moment packe ich es auch nicht wirklich, da etwas dazu zu schreiben, weil es sehr an meine eigenen Wunden rührt und ich da auch noch bei meiner Tochter - Mutter Beziehung mitten drin stecke ........... ich würde meine Mutter auch gerne "retten", weil sie sich sehr einsichtig und ehrlich gibt und versucht mich zu verstehen........... aber das wird sie erst wirklich können, wenn sie bereit ist, sich Ihre eigene Geschichte genau anzugucken.

Liebe Grüss
jK
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BeitragVerfasst am: 28.01.2008, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susan und alle,

gestern abend und in der Nacht hat alles weiter gearbeitet und heute morgen wurde alles klarer. Nachdem ich einen langen Brief geschrieben und dann Eure Antworten gelesen habe, kam ich des Rätsels Lösung näher, was meine Blockaden betrifft. Es sind Dinge, die ich vom Kopf her schon lange weiß, aber endlich innerlich begreifen konnte. Ich fang aber mal mit Deiner Nachricht an, Susan:
Susan,27.01.2008, 20:57 hat Folgendes geschrieben:
Und nebenher organisierst Du Hilfe für Deine kranken Eltern aus der Distanz und -verstehe ich richtig?- wärst bereit Deine Mutter sehend zu machen, weil Du weißt, wie es ihr geht.

Ersteres können eigentlich Deine Brüder (der jüngere hat doch nur den Kontakt zu den Geschwistern abgebrochen) oder jemand anderer aus der Verwandtschaft übernehmen. Und zu zweitens würde ich mir keine allzugroßen Hoffnungen über das Gelingen machen. Aber vielleicht habe ich Dich da auch nur falsch verstanden.

Ja, da ist ein Missverständnis vorhanden. Es geht nicht um das Seelenleben meiner Mutter und darum sie sehend zu machen. Ich bin wohl die Einzige, die ihre Verfassung ganz durchschaut hat, kann selber aber schlecht in diesen Punkten helfen, könnte höchstens anderen Hinweise geben, will aber natürlich vermeiden, in die alleinige Verantwortung für meine Mutter zu geraten. Es geht aber im Moment um die aktuelle Not in der beide sind.
Meine Eltern gehen auf die 80 zu und sind beide körperlich so kaputt, dass kaum noch was geht. Noch können sie in ihrer Wohnung sein und kleine Aufgaben wie Spülen und Kochen mühsam selber erledigen. Sie haben aber lange KH Aufenthalte mit schweren Operationen. Meine Mutter ist knapp davor, Pflegefall zu sein. Da ich etwas Ahnung im Gesundheitsbereich habe, bestelle ich im Internet Heilmittel und versuche auf dem Laufenden zu bleiben, was gerade bei ihnen los ist. Sie wohnen 200 Kilometer weit weg und da ist der Kontakt sowieso eingeschränkt.

Die Hilfe die ich leiste, leiste ich notgedrungen, weil es niemanden gibt, der diese Dinge tun würde. Die anderen Verwandten sind selber sehr eingespannt oder zu alt, um etwas machen zu können. Es gibt etwas Hilfe aus der Nachbarschaft und Pfarrgemeinde. Mein jüngerer Bruder hat Kontakt zu unseren Eltern, aber auch fast nur telefonisch auch er wohnt weiter weg und ist gesundheitlich angeschlagen.

Der ältere Bruder ist ja eher auf der Täterschiene gelandet auch wenn er meint, er hätte das abgelegt und wäre nun ganz lieb. Er zockt unsere Eltern noch finanziell ab oder lässt sich bekochen und hilft kaum mal. Meine Eltern sind so in Not, dass sie ihm trotz Verschuldung alles geben, damit überhaupt einer mal reinschaut, wissen dann aber wieder nicht, wo das Geld für Medikamente herkommen soll. - So musste ich jemanden aus dem Bekanntenkreis organisieren, der jetzt für sie einkauft. Sie sind mittlerweile so gut wie hilflos und ich finde es absolut falsch, egal was sie getan haben, wenn man sie regelrecht verrecken lässt. I

Ich halte mich da übrigens an Alice Miller, die wohl den Hass auf Täter-Eltern befürwortet es aber ablehnt, selber zum Täter an ihnen zu werden und sich an ihnen zu rächen. Es geht ja um das INNERE ELTERNBILD. Wenn das zum Positiven verändert wird, dann distanziert man sich von dem grausamen Elternbild und die realen Eltern verlieren ihre Macht über ihre Kinder. Dann können die Kinder das Handeln verurteilen und zwischen realen und inneren Eltern unterscheiden.
Wenn jemand "die Treppe runter fällt" und in Not gerät, muss man ihm helfen, selbst wenn es ein Täter ist, sonst ist es unterlassene Hilfeleistung und man geht sogar ins Gefängnis dafür. - Also auf dieser Ebene will ich auch mein Engagement für meine Mutter verstanden wissen. Es macht natürlich auch was mit mir aber ich nutze das, um mir klarer zu werden.
Susan,27.01.2008, 20:57 hat Folgendes geschrieben:
Weißt Du, ich habe den Eindruck, als würdest Du von Deiner Familie immer noch ausgenutzt und mißbraucht, auch wenn der Kontakt spartanisch ist. Was Dein älterer Bruder Dir angetan hat und offensichtlich immer noch antut, indem er Dich dazu bringt, nur ihn als Opfer zu sehen, finde ich ungeheuerlich. Und die Eltern dürfen nichts wissen, denn sie sind "immer zu krank für die Konfrontation". Würdest Du diese Horde von Tätern auch schützen, wenn es z.B. um Deine beste Freundin ginge? Ich kann ja nicht beurteilen, wie krank die Eltern sind, aber Konfrontation könnte auch so aussehen, dass sie einfach die Information über gewisse Vorfälle in der Vergangenheit erhalten ohne eine große Diskussion herbeizuführen. Nur so, zur Info. Punkt. Diese Täter treiben ihre infamen Spielchen, solange Du sie läßt.

Meine Familie sieht mich noch teilweise in der alten Rolle. Das sehen die so lange so, wie sie es wollen. Darauf hab ich keinerlei Einfluss. Wenn die mich in der Rolle haben wollen, dann bin ich eben weg. Das ist die einzig mögliche Konsequenz. Mir ist das auch zu anstrengend, mich vor die Verwandtschaft hinzustellen und zu zeigen, dass ich aber anders bin als behauptet. Ich finde auch das ist der falsche Weg, den ich zu lange gegangen bin. Zu meiner Ablösungsgeschichte will ich aber in einem anderen Thema noch mehr schreiben. - Meine Eltern haben sich von jeher bemüht, den Kontakt zu halten und zu helfen, wenn es nötig wurde. Ich war schon früh weg. Wobei es meiner Mutter in erster Linie um ihr Image ging und mein Vater es ehrlicher meinte.

Indem ich mit der Rolle gekämpft habe habe ich sie unfreiwillig bestätigt. So ist das wohl leider, wenn man auf ein übles Spiel einsteigt und das tue ich, wenn ich die Täter stoppen will. Ich muss niemanden stoppen, weil es nicht meine Verantwortung ist. Deshalb sehe ich das anders mit dem Zulassen. Jeder ist nur für sich verantwortlich und seinen Anteil an der Gemeinschaft. Also kann ich auch nicht jemanden lassen oder nicht lassen.
Abgrenzung ist für mich etwas anderes, jenseits von "Faustkämpfen". Da muss ein simples Nein genügen. Wenn es dem anderen zu wenig ist, dann erübrigt sich der Kontakt. Sonst ginge es wieder um das angebliche Recht des Stärkeren und um falsche Verantwortung und das führt auf Dauer nur in den Burn Out. Also habe ich meinen Eltern ihren Teil der Verantwortung übertragen, ob sie mich zu Gesicht bekommen und wie oft. Das ist schon seit 25 Jahren schwer verdaulich für sie. Jetzt, wo sie so krank sind, habe ich den Kontakt verändert und hab die alten Forderungen eingestellt, sie als Bilderbuch-Eltern abgeschrieben und versuche, mir selbst Eltern zu sein.

@Susan: hoffentlich ist es ok für Dich, dass ich so deutlich meine Meinung dazu schreibe, das ist einfach meine Erfahrung mit dem Thema. Vielen Dank, dass Du Dir Gedanken zu meiner Geschichte gemacht hast, vielleicht wird ja manches noch klarer, wenn ich mehr dazu schreibe?

@ jK: ich würde schon gerne ein eigenes Thema draus machen, suche aber noch nach dem richtigen Punkt. Vielleicht wird das ja heute noch was. Ich überleg auch noch, wo ich das dann einstelle.

Liebe Grüße

Lyra

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BeitragVerfasst am: 28.01.2008, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat


Zu meiner Blockade, die ich weiter oben erwähnt habe und zu meinem

Ablösungsprozess schreibe ich dann in einem anderen Threat.
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