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Habe ich meine Kinder misshandelt oder mich als Täter/ Mittä

 
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jK
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BeitragVerfasst am: 16.06.2006, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

diese Frage kann ich nach gründlicher Prüfung und Überlegung für mich nur eindeutig mit ja beantworten.........

Zuerst war es wie ein Schock für mich, doch ich wollte zu meinen Taten/Fehlern/ Fehlverhalten (die ich unbewusst beging) stehen und die Wahrheit nicht länger leugnen, ich wollte das Schweigen endlich brechen.
Ich hatte den Wunsch die ganzen psychologischen und pädagogischen Zusammenhänge zu verstehen, die bei meinen Kindern so schlimme Folgeschäden hinterlassen haben, die ich tagtäglich wahr nahm und mir anfangs nicht erklären konnte.
Warum hatten sie so geringes Selbstwertgefühl, warum waren sie teilweise depresiv, warum litten sie teilweise an SVV (das sie sehr gut versteckten). warum hatten sie kaum Freunde, warum hatten sie vor so vielen Sachen Angst usw.

Natürlich liebe ich meine Kinder und habe von Anfang an versucht Sachen zu vermeiden oder besser zu machen, als meine Mutter es bei mir tat.
Meine Mutter hat bei mir durch ihre Erziehung (die sie auch als richtig und liebevoll empfand), sehr geschadet, die Folgen davon bin ich heute mit 44 Jahren am aufarbeiten. Mit 42 Jahren habe ich es endlich geschafft, mich aus ihren psychischen Fesseln ihrer "Mutterliebe" zu befeien.
Ich habe es dadurch geschafft, dass ich meine Mutter mit all dem konfrontiert habe, was sie mir als Kind angetan hat.

Ich habe mich dadurch bei meinen Kindern als unwissender Mittäter verantwortlich/schuldig/anklagbar gemacht, weil ich ihnen nicht geholfen habe, wenn meine Männer sie psychisch unter Druck setzten, sie durch Klapse und Strafen zum Gehorsam zwangen. Sie demütigten indem sie sich über die Naivität und Unwissenhiet meiner Kinder lustig machten. Die persönlichen Grenzen und Ansprüche meiner Kinder wurden nicht genügend oder gar nicht respektiert.........
Ich habe mich auch als (unwissender)Mittäter schuldig gemacht, weil ich meine Kinder nicht vor meinen Eltern schützen konnte. Auch meine Eltern fügten ihen auf vielfälltige Weise Schaden zu, getarnt als Erziehung zur Disziplin und Ordnung. Oder machten sich auch über die kindliche Naivität und Unbefangenheit lustig. Auch gaben sie viele Ängste an meine Kinder weiter............Zum Beispile fand es meine Mutter (und die übrige Verwandschaft) immer besonders lustig, meinen Kindern Angst einzujagen, wenn ein Flugzeug kam.
Sie rief dann immer laut "Schnell, schnell, lauft unter den Tisch, versteckt Euch, sonst kommen sie Euch holen" Ein Sohn von mir war besonders ängstlich und fing sogar manchmal dabei an zu weinen. Doch die Erwachsenen fanden das sehr amüsant und lachten über die Kinder.........
Mir wurde erst kürzlich bewusst, dass meine MUtter damit ihre eigene Angst, die sie verständlicher Weise, aus Kriegserlebnissen davongetragen hatte, so überspielte und an meine Kinder auch weitergab.

Als unwissender Täter/ Verursacher habe ich mich bei meinen Kindern dadurch schuldig gemacht, dass ich die Pädagogik meiner Eltern und des Umfeldes übernahm oder sie genau im Umkehrverfahren anwendete.
Ich habe meinen Kindern Klapse auf die Finger gegeben, wenn sie etwas nicht anfassen durften. Brachte sie durch Blicke oder Gesten zum Schweigen, was man wohl schon Säuglingen unbewusst beibringen kann und es bleibt ein Leben lang drinn..............
Ein fester Griff am Arm, wenn sie im Geschäft schweigen (sich benehmen) sollten.
Ich forderte von meinen Kindern Verständnis für Dinge, die sie nicht verstehen konnten.
Ich ging mit den Kindern teilweise eine symbiotische Verbindung ein, aus der sie sich nur schwer und mit mit meiner Hilfe lösen konnten........

Wie gehe ich nun mit meiner gefühlten Schuld um, damit ich nicht an Schuldgefühlen zugrunde gehe? Nun, ich habe mir vergeben, weil ich aus Unwissenheit gehandelt habe und nicht besser konnte oder wusste.
Ich denke auch, dass es nie zu spät ist, zur Wahrheit zu stehen und so meinen Kindern ein wissender Zeuge zu sein.
Ich kann meinen Kindern bestätigen, was sie gefühlt haben, dass sie wirklich machtlos waren und gelitten haben unter ihrer Erziehung.

Dies ist meine persönliche Meinung, die ich aufgrund meiner Erlebnisse und Erfahrungen gebildet habe.
Doch kann ich mich mittlerweile auch auf Alice Miller (85), ihre Bücher und wissenschaftlichen untermauerten Erkenntnisse stützen.


Alles Liebe
jK
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Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit,
doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit,
wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt.
Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann,
meint sterben zu müssen oder verzweifeln daran,
doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an!
©by jK
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eisblume



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Beiträge: 290
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BeitragVerfasst am: 16.06.2006, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

dass dies ein hochsensibles Thema ist, dessen bin ich mir bewusst. Niemand will sich selber als Täter sehen, eine Schuld tragen, für das Schicksal und den Lebensweg Anderer verantwortlich sein.

An dieser Stelle möchte ich aus meiner Position als Opfer familiären Missbrauchs (bzw. der Weitergabe von Erziehungsfolgen, Traumata, Psychosen u.ä.) , und besonders aus meiner Position als jK´s Tochter, auch einmal äußern.

Ja, meine Mama, hat sich schuldig gemacht. Und ja, ich bin auch heute noch oft wütend auf sie, auf das, was in unserer Familie passiert ist, auf das, was es heute aus mir gemacht hat.

Ich war immer die große Schwester, habe auf meine Brüder aufgepasst, war die einzige weibliche Person in Haushalt neben meiner Mutter. Und ich habe gelitten, still, darunter, dass ich keine Freunde mit nach hause bringen konnte, weil ich keine hatte. Ich habe oft geweint, wenn ich wieder einmal als furchtbar dumm und blond von meinem Stiefvater bezeichnet wurde, mein "fetter Arsch" beschimpft wurde (tatsächlich war ich ganz normal gebaut).

Wenn ich die Oma besucht habe, war ich peinlich drauf bedacht saubere Fingernägel zu haben, weil sie sie mir sonst schnitt, gar mich komplett in die Dusche oder Badewanne steckte, ich wollte nicht schmutzig sein, doch das redete sie uns immer ein.

Wie oft habe ich geweint, weil ich einfach nicht stark genug war um irgendetwas zu vollbringen. Habe getrauert darüber, dass meine Mama mich nicht beschützt vor den Ungerechtigkeiten, die mir wiederfahren sind.

In der Schule wurde ich gemobbt, sie ist nicht einmal auf einen Elternsprechtag gefahren oder zu einem Elterngespräch, hat an meine Einsicht appelliert, ich sei doch ein großes Mädchen, sie würde mir vertrauen, das ich das auch so hinbekäme.

Nun ja, heute weiß, ich dass sie nicht besser konnte. Das weiß ich, weil wir viel reden, darüber was passiert ist, aber das weiß ich auch aus meiner professionsgebunden Position heraus, da ich Erziehungswissenschaft studiere und somit den disziplinübergreifenden Zugang zu einer Menge Fachliteratur habe.

Gut, ich bin heute eine Kämpferin, bin selbstständig, und .....furchtbar erwachsen.Weil ich es immer schon immer war, weil ich musste. Aber hinter dem was ich nach außen präsentiere bin ich immer noch furchtbar verletzlich, brauche regelmäßige Gespräche mit meiner Mutter, auch wenn ich zeitweise merke, dass es mir nicht gut tut.

Aber wir lernen verstehen und verzeihen.

In diesem Sinne

eisblume*






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sterben wird definitiv das letzte sein, was ich in meinem Leben tue....
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jK
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BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Eisblume,

ich danke Dir wirklich sehr, für Deine aufrichtige Antwort

Hallo Ihr Lieben.

Anscheinend ist es auch hier noch leider so, dass der Satz gilt:
Missbrauch macht sprachlos

Ich gebe das alles offen zu, was Eisblume da schreibt, es ist die Wahrheit.
Leider ist die Wahrheit meist sehr schmerzhaft und der schwerste Weg, den man gehen kann.
Doch für mich war und ist es der einzige Weg, den ich noch gehen mag. Alle anderen Wege die ich ging waren Irrwege und Sackgassen........

Nun möchte ich einmal versuchen zu erklären, warum ich äusserst ungerne in die Schule zu den Lehrern ging und auch Elternsprechtage weitest gehend mied............

Ich führe mein Verhalten, auf das Verhalten meiner Mutter, mir gegenüber, in meiner Schulzeit zurück.
Zuerst einmal hat meine Mutter mir beigebracht, dass Lehrer absolute Autoritätspersonen sind, die man niemals anzweifelt.............ich habe bei allen Lehrern während meiner Schulzeit ein mulmiges Gefühl gehabt.vertraut habe ich erst recht keinem.
Meine Muttter hat immer ein Heidenspektakel gemacht, wenn der Elternsprechtag in der Schule angesagt war. Ab dem Tag der Ankündigung, meist 2.4 Wochen vorher, hat sie mir immer und immer wieder gesagt, ich bin mal gespannt was Deine Lehrer sagen, ob Du gut bist und was Du alles für Blödsinn gemacht hast, wehe wenn ich erfahre, dass Du nicht brav warst............ Am Tag des Elternsprechtages war meine Ma immer furchtbar nervös und trieb es auf die Spitze mit ihren Ankündigungen.............
Abends dann putzte sie sich total raus, zog die besten Sachen an (die anderen müssen ja sehen was man hat und wie ordentlich man ist), nach dem Motto, "Kleider machen Leute".....................was ein Quatsch *schüttel*
Dann verabschiedete sie sich noch einmal mit ähnlichen geheinnissvoll gesprochen Sätzen und einem maskenhaften Lächeln........
Ich kann Euch gar nicht beschreiben, wie angstvoll und endlos die Stunden für mich waren, bis sie wieder kam...............
Ich wusste ich hatte gewiss nichts angestellt, war brav und gab mir Mühe in der Schule.
Doch trotzdem hatte ich furchtbare Angst irgend etwas falsch gemacht zu haben..........

Nun ja, wenn sie wieder kam, machte sie es jedes Mal furchtbar geheimnissvoll, redete
drum herum und zählte jede Kleinigkeit auf, die man nur irgendwie negativ auslegen konnte.................Die Lehrer waren in den ersten Grundschuljahren sehr zufrieden mit mir, sie bemängelten immer, dass ich im Unterricht auch viele andere Sachen machen würde........unter der Schulbank..........doch trotzdem dem Schulstoff gut folgen konnte, was auch meine Noten bewiesen.
In meinem Abschlussjahr, ich erinnere mich, es war der vorletzte Elternsprechtsag, machte ich dem grausamen Spiel meiner Ma endlich ein Ende, ich tobte herum und es gab eine sehr laute, heftige Diskussion, bei der ich vor Wut heulte.........ich war 17.........heraus dabei kam, dass meine Ma zu den beiden letzten Elternsprechtagen meiner Schulzeit nicht mehr hin fuhr............

Vielleicht können ja einige jetzt nachvollziehen, warum ich fest davon überzeugt war, dass es für meine Kinder besser ist, wenn ich nicht zum Elternsprechtag hinfahre.
Ausserdem verdrängte ich dadurch auch meine furchtbare Angst vor Lehrern, denn wenn es unabdingbar für mich war, wegen meiner Kinder einen Lehrer zu kontaktieren, stand ich unbeschreibliche Ängste durch.......

Alles Liebe
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sisulein



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Beiträge: 77

BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben

Diesen Beitrag von sisulein habe ich nach Absprache mit meinen Moderatoren in das "Eigene Werke" Forum verschoben.

Er ist nun hier zu finden.

Dort werden Eisblume und ich auch noch darauf antworten.

Ich hoffe auf Euer Verständnis, denn gerade bei diesem sensiblen Thema ist es uns wichtig, dass nicht davon abgelenkt wird.....

Alles Liebe
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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein. [Mahatma Gandhi]
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Kerstin



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Beiträge: 464
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BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo jK

Das hier ist ein Thema an dem ich sehr zu knabbern habe, und auch heute
noch nicht fähig bin meinem Sohn eine gute Mutter zu sein.
Er wohnt ja schon alleine mit seinen knapp 19 Jahren, aber er kriegts
halt nicht so richtig gebacken. Aber ich habe einfach nicht die Kraft
ihm zu helfen. Habe das Gefühl total versagt zu haben. Ihn nur bekommen
zu haben, weil ich etwas für mich wollte. Aber ich konnte ihm nichts mitgeben
ins Leben, weil ich viel zu sehr in mir gefangen war.
Und jetzt?
Ich habe solche Angst, das er es nicht packt. Das er abrutscht.
Ich weiß nicht was er macht. Wie er seine Freizeit verbringt.
Mit was für Leuten er verkehrt. Und er meldet sich auch so oft nicht.
Geht dann auch nicht dran wenn ich ihn anrufe.
Dann kriege ich Panik. Telefoniere rum. Schreibe Ihm drohende SMS, das
er sich melden soll.
Ich glaube er ist genauso überfordert wie ich.
Aber was soll ich tun? Komme mit mir nicht klar, wie soll ich mich dann aúch
noch um ihn kümmern?
Du sagst man soll offen sein.
Kann ich einem 19jährigen, der seinen Opa geliebt hat, die Wahrheit
sagen? Er würde das doch nicht verstehen. Was ist, wenn er sich dann
von mir abwendet?

Ich weiß einfach nicht weiter.

Lieben Gruß, Kerstin
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Ich bin frei ! oder doch nicht .....
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sisulein



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Beiträge: 77

BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

kerstin meine Mutter denkt glaub genau gleich wie du jezt!!!


Ich habe solche Angst, das er es nicht packt. Das er abrutscht.
Ich weiß nicht was er macht. Wie er seine Freizeit verbringt.
Mit was für Leuten er verkehrt. Und er meldet sich auch so oft nicht.
Geht dann auch nicht dran wenn ich ihn anrufe.
Dann kriege ich Panik. Telefoniere rum. Schreibe Ihm drohende SMS, das
er sich melden soll.

Meine mutter hast angst um mich wie das bei vielen anderen mütter der fal auch ist....

ich bin eine personn die geren die warheit über mich oder über mein opa oder sonnst wer erfahren möchte.... würde mich evt paar tage zurück ziehen und das überdenken.... Aber glaube mir meine mutter mein vater bleiben meine eltern weil ich sie libe wie das eigentlich alle kinder machen und ich würde meine eltern versuchen zu verschtehen wieso sie mir nie die warheit geagt hat, oder was verschwigen hat...und schlussendlich... bin ich nicht dein sohn ich weis nur wie ich regiren würde!!!
ich bin 21 jahre jung und auch ausgezogen von zuhause un meine mutter macht sich auch zimlich sorgen(wir kinder müssen auch erwachsen werden) So wie die eltern auch bischen Lernen müssen loszulassen....

grezz sisu
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jK
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BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Kerstin,

ja, ich kann Deine Unsicherheit gut nach vollziehen, doch er ist erwachsen und hat eigentlich ein natürliches Recht darauf die Wahrheit zu erfahren.

Ich weiss wie schwer das ist, mit den eigenen Kindern über die Vergangenheit zu reden. man kann eine entspannte Athmosphäre suchen um dieses schwere Theama zu besprechen.
Doch es ist nicht nötig, dass Du ihm direkt am Anfang alles erzählst.
Als ich meine 5 Kinder zusammenrief um ihen die Wahrheit zu sagen, kam ich nicht sehr weit, es ging einfach nicht mehr, ich habe das Zimmer verlassen und sie redeten mit meinem Mann weiter................
Meine Kinder reagierten sehr heftig, ich sagte ihnen, dass ich in meiner Kindheit missbraucht wurde und bei ihnen auch viele Sachen bemerke, die darauf hindeuten können, dass auch sie missbraucht wurden.
Die Kinder hielten mich für verrückt und total durchgekanallt, was mein Mann natürlich noch untermauerte. Sie wandten sich von mir ab und gingen erst mal auf Distanz..........
Ich zog ja dann fort und begann zu heilen, weil ich einsah, dass ich im Moment erst mal nur mir selber helfen kann.
Ich wollte stark für meine Kinder sein, die gösste aller Ängste, die vor der Wahrheit wollte ich unbedingt überwinden............
Ich holte mir Rat bei verschiedenen Beratungsstellen, "testete" Therapeuten
und Therapien an, doch am meisten half mir mein enormes Wissen über die pädagischen und psychologischen Zusammenhänge, meine Hp und verschiedene Foren sowie private Kontakte die ich mit Betroffenen habe.
Ich informierte mich immer umfassender und auch spezifischer, bis es irgendwann bei mir schmerzhaft "klick" machte.
Meine Kinder (die 4 grossen; mit dem Kleinsten hatte ich immer Kontakt)
nahmen teilweise zögerlich den Kontakt wieder auf.................bei einem dauerte es über ein Jahr bis er von sich aus das Gespräch mit mir suchte, ich hatte ihn in dieser Zeit nur 2 mal kurz gesehen(ich hatte ihm einige e-mails geschickt, die er nie beantwortete) er war freundlich doch distanziert.........Meine Tochter und ein mittlerweile 18 jähriger begriffen am meisten, ein 20jähriger Sohn hat sich Kopf über in seinen Job gestürzt, wo er fast rund um die Uhr arbeitet.

Ich habe mittlerweile wieder guten Kontakt mit allen meinen Kindern, nicht regelmässig, doch sie melden sich bei mir oder ich höre über die Geschwister etwas und bekomme Grüsse ausgerichtet.


@ sisu: nein, es ist nicht als normal zu bezeichnen, wenn man sich als Mutter ständig all zu grosse Sorgen macht, das ändert nichts an den Problemen der Kinder und erschwert die eigene Situation, bzw. lenkt von sich selber ab.
Natürlich denkt man in extrem Situationen schön mal öfter über etwas nach, doch wenn man den Eindruck hat, die Kinder meistern ihr Leben.............dann halte ich es für richtig, ihnen auch Ihr Leben zu lassen und mich keinesfalls in die Entscheidungen meiner Kinder einzumischen.

In diesem Sinne, weiterhin viel Kraft und Mut,
alles Liebe
jK
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eisblume



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BeitragVerfasst am: 19.06.2006, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

huihuiui*

so, jetzt versuch ich auch noch mal was zum thema zu schreiben.

tja, als ich noch zur schule ging, habe ich mir oft gewünscht, dass meine ma einfach mit den lehrern reden würde. weniger wegen der noten, eher wegen der probleme die ich mit der klassengemeinschaft hatte. mobbing, verachtung, beschimpft zu werden, über fünf jahre hinweg, das ist ein spießrutenlauf....wie oft habe ich die pause einfach auf dem klo eingeschlossen verbracht....aber erwachsen und reif genannt werden, schmeichelt ja auch, also hatte ich immer verständnis dafür, dass sie dann dochnie erschienen ist.

@kerstin : gut es ist verständlich, dass du dir sorgen um deinen junior machst.
aber, erstens bist du immer die beste mutter, die du sein kannst. und zweitens.....wäre er ausgezogen, wenn er nicht gedacht hätte, er käm zurecht .

zu der sache mit der wahrheit.....oja, sie tut weh, verdammt weh....aber es ist wohl besser, wenn du es ihm sagst, du wirst schon merken, wenn der richtige zeitpunkt ist, wenn du dich nicht belügst. und es stimmt wohl, dass die zeit alle wunden heilt....allerdings hat noch nie jemand gesagt wie lange es dauert und wie tief so eine wunde ist.....

ich wünsche dir den mut weiterzumachen, du wirst deine wege finden...aber übernimm dich nicht, überforder dich nicht, man kann halt eben nur einen schritt nach dem anderen machen!

alles liebe.

eisblume*
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Kerstin



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BeitragVerfasst am: 20.06.2006, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Eisblume

ja, ich möchte so gerne meine Wege finden. Soll mich nicht überfordern?
Aber es sind so viele Baustellen, weiß nicht wo ich anfangen soll zu reparieren,
denn schon gehts an einer anderen Stelle kaputt.
Im Moment krieg ích einfach gar nichts mehr auf die Reihe.
Fühle mich schon mit kleinsten Sachen überfordert.

Sprich: Ich kann nichts, ich bin nichts !

Das schlimme ist, das ich ja nur denke das ich meinem Sohn nicht gerecht
werde, sondern das ich von allen Seiten Vorwürfe bekomme, daß ich mich
nicht kümmere und nie richtig gekümmert habe.
Aber ich kann einfach nicht mehr.
Warum darf ich nicht endlich mal an mich denken?

Diese ständige hin und her, ....ich halts einfach nicht mehr aus

Wofür denn auch ........

gruß, Kerstin




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jK
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BeitragVerfasst am: 20.06.2006, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Kerstin,

Natürlich bist Du etwas, eine Mutter die sich Gedanken zur Warheit macht und eine Mutter, die viel hinterfragt und versucht ihr Bestes zu geben.

stelle Dir Deine Seele vor, diese Seele hat ein riesengrosses eiterndes Gschwür getragen.Dieses Geschwür ist nun aufgeplatzt, es läuft Eiter heraus und die aufgeplatzte Wundee ist furchtbar entzündet und es schmerzt schon, wenn man sie bloss anschaut. Davon nachzuschauen wie schlimm und gross sie wirklich ist, ganz zu schweigen.
Es würde nichts bringen, sie im Moment wieder zu verschliessen, sondernn der Eiter muss vorher restlos abfliessen, dann wird die Wunde gesäubert und dann erst beginnt die Heilung des entzündeten schmerzendesn Gewebes.

Du kannst Deinem Sohn dadurch helfen und ihm gerecht werden, wenn Du Deine Seele heilst. Wer selber schwer verletzt ist, kann keinem anderen wirklich helfen.
Es ist wie wenn man in einem Flugzeug Kinder begleitet, man bekommt vorher eindringlich erklärt, wie wichtig es ist zuerst für sich selber zu sorgen (Sauerstoffmaske aufsetzen). Erst dann, wenn man selber wieder atmen kann, ist es möglich den Kindern zu helfen. Würde man zuerst versuchen den Kindern zu helfen, ist die Überlebenschance für alle gleich null........

Konzentriere Dich völlig auf Dich, doch versuche Deinem Sohn zu vermitteln, warum es für Dich gerade jetzt wichtig ist. Man kann dieses Thema auch sehr gut umschreiben, ohne zu lügen und nicht sofort "mit der Türe ins Haus zu fallen."

Ich wünsche Dir weiterhin Kraft, Mut und Durchhaltevermögen.
Alles Liebe
jK

Ich bitte darum nicht noch weiter vom ursprüngkichem Thema abzukommen, denn das wäre schade, dazu ist es zu schwierig und zu wichtig...............
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manu





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BeitragVerfasst am: 22.06.2006, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Missbrauch macht sprachlos...........

ehrlich gesagt weiss ich nicht was ich antworten soll,schreiben soll zu diesem Thema.
Meinen Kindern gehts gut und ich hab eine gute Beziehung zu ihnen.Sicher auch Fehler gemacht und manches erkennt man halt erst dann wenn sie älter werden.Aber...Menschen machen Fehler.....entschuldigen,erklären,.....reden,liebhaben,reden.......

Ich finde es gut dass ihr so ehrlich seid,jk und eisblume, und hinseht und reflektiert,erkennt und verändert.

Ämm ja doch Sprachlosigkeit,könnte ganz leicht das falsche sein was ich schreib.......


Lg Manu
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jK
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BeitragVerfasst am: 05.07.2006, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte jetzt noch etwas zu diesem Thema schreiben, weil ich es schade fände, wenn die Spracklosigkeit wieder siegen würde.
Ich möchte nie mehr schweigen und wünsche mir eine besere Welt, in der keine Kinder mehr missbraucht, misshandelt, psychisch und physisch vergewaltigt werden.
Ich möchte hier einmal die Frage aufwerfen, wo für Euch denn Missbrauch und Misshandlung beginnt?

Ich weiss, dass sich dass Gehirn eines kleinen Kindes bis zu seinem 3. Lebensjahr entwickelt, dies ist dann so zu sagen die wichtigste Prägephase für sein gesammtes zukünftiges Leben. Ich gehe davon aus, dass Babys schon im Mutterleib eine ganze Menge Erfahrungen machen. Sie bekommen dort Geräusche und Gefühle mit, z.B. muss der Oranismus eines Ungeboren viel mehr arbeiten wenn die schwangere Mutter unter Stress steht. Das Ungeborene spürt ob es geliebt wird, hört wenn man mit ihm redet und fühlt wenn man über den Bauch streicht. Das Ungeborene kann dabei schon zwischen verschiedenen Personen unterscheiden.
Somit kommen Babys auch nicht dumm auf die Welt um dann erst zu lernen, sondern sie sind mit hervorragenden Eigenschaften und Erlerntem bereits ausgestattet.

Ich finde es furchtbar, wenn Mütter auf Ratschläge hören wie z.B. man könne ein Neugeborenes oder überhaupt einen Säugling verwöhnen. Sei es durch herumtragen oder bei jedem Schrei sofort nach ihm zu schauen, oder durch schlafen lassen im elterlichen Bett.
Säuglinge und Kleinkinder handeln nicht überlegt, sie geben ihre jeweilige Stimmungen und Gefühle "unzensiert" preis. Das heisst für mich im Klartext:
Kein Säugling oder Kleinkind schreit, um seine Eltern oder die Umgebung zu ärgern. Auch gibt es keine angeborene Boshaftigkeit, wie sie Kindern und sogar Säuglingen oft unterstellt wird.
Spätestens wenn das Baby sich aufrichtet, anfängt zu laufen, wird es in den meisten Fällen, das erste Mal mit elterlicher Gewalt konfrontiert.
Durch Klapse auf Po oder Finger oder sogar in das Gesicht.........auch wenn dies keinen körperlichen Schaden verursacht, einen seelischen verursacht es ganz gewiss. Denn dem Kleinkind wird demonstriert, wie machtlos es ist und dass jegliche Gegenwehr zwecklos ist. Genauso früh lernen Babys/Kleinkinder die Blicke von den Eltern zu deuten (der böse Mütterblick z.B), sie wissen dann, dass es besser ist ruhig zu sein oder protestieren laut stark, gegen die ungerechte Behandlung.

Diese meine Meinung basiert auf meiner persönlichen Erfahrung und stützt sich auch teilweise, unter anderem, auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Alice Miller.
http://www.alice-miller.com/

Mich würde dazu einmal Eure ehrliche Meinung interessieren.......

Alles Liebe
jK
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BeitragVerfasst am: 06.07.2006, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe scally,

Ich Dich mal ganz lieb und möchte Dir sagen..........
Du bist die beste Mutter für Deine Kinder, die Du gerade sein kannst. Du kannst wirklich stolz auf Dich sein, denn Du denkst nach über das was Du machst.
Ich weiss leider nicht mehr genau wie ich es formuliert habe, dass man als Mutter dafür zuständig ist, dass die Kinder bis zu einem gewissen Alter beaufsichtigt werden. Doch ich habe Dir auch stets gesagt/geschrieben, dass es auch nicht gut ist, wenn Du jedesmal ein schlechtes Gewissen hast.
Wenn Du darüber traurig bist und nachdenkt was man verbessern könnte, ist das schon viel mehr, als die meisten Mütter (Eltern) jemals machen.

Die Aussage etwas falsch gemacht zu haben mag ich auch nicht. Meiner Meinung nach gibt es kein falsch machen, sondern nur die Erkenntnis, dass man es das nächste Mal besser machen kann und sich bemüht.

Ich weiss selber nur all zu gut wie schwer es ist mehrere Kleinkinder/ Kinder zu beaufsichtigen und ihnen auch gerecht zu werden.
Ich denke im Nachhinein, dass es besser gewesen wäre, wenn ich nicht so viele Kinder in so kurzem Abstand bekommen hätte...........

Doch bei mir war es so, dass meine Schwester 6 Jahre älter ist als ich. Sie musste sehr oft auf mich aufpassen, wenn sie eigentlich lieber mit gleichalten Freunden etwas gemacht hätte. Ich fühlte mich oft als Last für sie und es tat mir leid, dass sie wegen mir auf vieles verzichten musste.
Meine Schwester zog von dahein über nacht aus, als sie mit 19 volljährig wurde (das Gestzt hatte sich gändert, vorher war man erst mit 21 volljährig).
Ich war zu dem Zeitpunkt gerade 13 und kam in die Pupertät, ich fühlte mich von meiner Schwester veraten, ausgeliefert und alleine gelassen.
Wir hielten zwar weiter Kontakt und ich besuchte sie oft, doch es war nicht mehr so wie wo sie noch mit bei den Eltern lebte........

Ich beschloss schon sehr früh, dass ich einmal viele Kinder haben wollte, weil ich dachte, dann haben sie immer Geschwister, die auch in einem ähnlichen Alter sind.
Nun ja, das stimmt wohl, meine Kinder haben auch untereinander jetzt noch guten Kontakt.............doch ich konnte so vielen Kindern nicht einmal halbwegs gerecht werden.............doch das habe ich auch erst schmerzhaft erkannt, als es zu spät war.

Liebe scally, bitte mache Dir keine Vorwürfe, das hilft Deinen Kindern am wenigsten, sondern sei einfach weiterhin bemüht eine gute Mutter zu sein.
Wichtig ist darüber nach zu denken und zu reden. Wenn es Dir wieder passiert, dass Du Deiner Meinung nach zu dem Kind ungerecht warst und überreagiert hast, dann versuche auch dem Kind zu vermitteln das es Dir leid tut und DU etwas übereagiert hast und nicht, daß das Kind an Deinem Verhalten schuld ist, sondern Deine Vergangenheit....

Ich finde es wirklich klasse, dass Du den Mut aufgebracht hast, hier etwas hin zu schreiben.
Sei stolz auf Dich, ich bin es auch

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Mut und das Du lernst auf Deine Gefühle zu vertrauen.

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wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt.
Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann,
meint sterben zu müssen oder verzweifeln daran,
doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an!
©by jK
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scally



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BeitragVerfasst am: 06.07.2006, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo JK
Danke das du so schnell geantwortet hast,fühle mich jetzt nach der antwort schon viel besser.
Gruss Scally
_________________
Ein Rückfall ist erst dann ein Rückfall wenn man aus seinen Fehlern nicht lernt,aber wenn man es macht wird ein Rückfall ein vorfall.
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scally



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BeitragVerfasst am: 06.07.2006, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Wenn ich das hier so lese wird mir ganz anders,irgendwie stimmt mich das traurig und nachdenklich,habe in mich hinein geschaut,einerseits sage ich das ich eine gute Kindheit hatte aber andererseits sehe ich mich auch teilweise wieder,so das es manchmal vor kommt das ich überreagiere und dann leider auch mal zu schlage,was ich eigendlich ja nicht will,ich wll eine gute Mutter sein,kann ich das überhaupt?
Ich liebe meine kinder sehr,doch leider ist es mir nicht möglich mich 3 zu teilen,und immer überall gleichzeitig zu sein,ich kann mich noch an den Satz von jk errinnern wie sie sagte:Das ich als Mutter schuld wäre wenn die Kinder blödsinn gemacht haben,da ich die Aufsichtspflicht verletzt hätte.Wenn ich nur daran denke fühle ich mich schon totall überfordert,wie soll ich es schaffen auf 3 Kinder Pausenlos ein Auge zu haben,wie soll ich reagieren,darf ich böse gucken,darf ich schimpfen,ich fühle mich grad total verwiert und weiss nicht mehr was richtig oder falsch ist.Ich will keines falls das meine kinder unter mir leiden müssen,aber was ist richtig,was ist falsch,ich weiss es nicht .
Ich versuche mich sehr zu kontrollieren und nicht zu böse zu sein,doch dann macht mein Mann manchmal alles nieder und brüllt rum ,ich kann das schlecht haben,die Kids tun mir leid,bin aber nicht in der lage mit meinem Mann eine Diskusion zu führen.
Ich fühle mich schlecht dabei meine Kinder nicht schützen zu können,ich merke sehr das mein Mann so seine Lieblingskinder hat und finde es sehr schade das er gerade unser sensibelchen oft nicht so gut behandelt.
Ok er ist nicht immer einfach aber,er macht es ihm ja auch nicht gerade leicht.Durch diesen Bericht ist mir vieles klare geworden aber auch vieles unklarer geworden.Versteh grad alles nicht mehr.
sorry muss jetzt erst mal aufhöhren zu schreiben
Gruss Scally
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eisblume



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BeitragVerfasst am: 07.07.2006, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

ok.....

zum ersten finde ich das man zwischen missbrauch und misshandlung schwer unterscheiden muss...wobei allerdings missbrauch die misshandlung immer einschließt, aber umgekehrt nicht jede misshandlung gleich missbrauch sein muss.
im klartext......missbrauch fängt für mich da an, wo jemand seine machtposition aus persönlichen beweggründen einer ihm gegenüber untergeordneten person missbraucht, also für seine individuellen zwecke benutzt. dabei , denke ich, ist immer auch ein bestimmt kalkül, also eine berechnung dessen was man macht mit im spiel, also der täter ist sich seiner tat durchaus bewusst, wenn auch er das leugnet.

misshandlung dagegen kann auch unverschuldet, aus unwissenheit heraus geschehen. misshandlung ist all das, was einem anderen schadet, ihm schmerzen und leid zufügt.allerdings ist sich hier der täter, dessen was er tut nicht bewusst.

mmh* wenn ich ein bischen nachdenke, gibt es grenzfälle, in denen misshandlung durchaus auch missbrauch werden kann, nämlich wenn sich die taten über einen langen zeitraum hinweg immer wiederholen und dadurch langfristige (spät)folgen beim opfer zu erkennen sind. allerdings gilt in diesem fall dann die misshandlung dann erst als missbrauch, wenn das opfer sich wehrt und seine grenzen versucht zu verdeutlichen, diese aber übergangen werden.......

gut, dass ist das was zu jK´s frage erstmal antworten kann...ohne fachliteratur und langes reflektiertes nachdenken über die antwort......bitte schreibt mir doch eure auffasung davon, damit meine meinung nicht so allein hier steht und ich auch andere sichtweisen sehen kann, und so aus meiner objektivität ein wenig mehr subjektivität machen kann.....

alles liebe.

eisblume*
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sterben wird definitiv das letzte sein, was ich in meinem Leben tue....
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daggi



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BeitragVerfasst am: 08.07.2006, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

puh schwierige frage

hab jetz ne weile drüber nachgedacht und jetz wird mir ganz anders.

Es fällt mir schon schwer die beiden wörter zu lesen, hm irgendwie denke ich aber das die grenze verschwimmt...ich finde eisblumes eklärung recht ut nur stehe ich nicht dazu das misshandlung "ausversehen" passiert

weis nich vlt blödes beispiel aber mobbing is für mich ne form von misshandlung..denkst du der täter macht das unwissend?

puh muss mal hier abbrechen.....
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manu





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BeitragVerfasst am: 08.07.2006, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihrs,

ist ein sehr schwieriges Thema denk ich für alle.Für mich auch deshalb weil ich das ganze aus Sicht einer Tochter sehe von Eltern die mich missbraucht und misshandelt haben.
Und zum anderen als Mama,die für ihre Kinder das Beste will und tut was sie kann.

Ich schreib jetzt auch so frei von der Leber weg,ohne an wissenschaftliches zu denken.
Misshandlung-Missbrauch......da gibts für mich keine wirkliche Grenze....eher so schwimmend,so zusammenfliessend.

Unwissend oder nichtMeiner Meinung nach wissen sehr viele nicht was sie anrichten.Ich habe oft schon erlebt dass ich mit meinen Meinungen dazu wie man Kinder denn behandeln sollte ziemlich belächelt wurde.
So zwischendurch weils mir eben einfällt und mir wichtig ist....
@scally------es ist nicht einfach mit drei kleinen Kindern zurecht zu kommen.Das Gefühl es nicht allen recht machen zu können und das ganze drumherum auch noch.Jeder der Kinder hat weiss welch Kraftanstrengung das kostet,wieviel Energie das braucht.Dazu noch unsere Probleme und ein Mann und so weiter.Wir wären keine Menschen sondern Roboter wenn da mal nicht die Nerven durchgehen.Aber mach dir deshalb keine Vorwürfe.Das passiert denk ich jedem.Und darüber nachzudenken und zu sehen,zu erkennen,der Wunsch nach Veränderung......das ist schon viel.Und im Notfall auch Hilfe von aussen anzunehmen,wenns nicht anders geht.
Scally,du bist keine schlechte Mutter!!!!!!!!!

Ich finde den Titel des Treads irgendwie krass,aber auf der anderen Seite bringt es uns auch zum Nachdenken.
Die Frage wo fängt Missbrauch oder Misshandlung an ist sehr schwer zu beantworten für mich.
Meiner Meinung nach,wenn Kinder in einem liebevollen Umfeld aufwachsen,wenn sie Geborgenheit erfahren und erleben,dann können sie auch mit Fehlern von den Eltern fertig werden.Fehler oder wie man das bezeichnen mag.......es passiert dass man mal unrecht handelt,dass man einen schlechten Tag hat oder sonst was und sich nicht so verhält wie es vielleicht gerade gut wäre.Unzählige Kleinigkeiten kommen mir da in den Sinn die ich auch mit meinen Kindern erlebt habe.
Und doch ist es sehr schwer,weil wir als Mütter ja nicht die einzigen Personen im Leben der Kinder sind.Und oft ist es so dass wir uns alles aufbürden,bzw. bekommen.Das Kind ist agressiv,das Kind weint viel oder so....na klar kann nur an der Mutter liegen(ist so die allgemeine Reaktion der Gesellschaft).
Aber es gibt ja auch einen Vater,oder eben einen nicht vorhandenen,es gibt Grosseltern,Kindergartentante,Lehrer,........und alle die beeinflussen auch das Leben eines Kindes.

Für mich oder uns schwierig,sehr schwierig finde ich,dass es eben keine Vorbildfamilie gibt.Ich weiss zwar ich will es ganz sicher nicht wie meine Eltern machen,aber weiss dann doch oft nicht wie es dann am Besten wäre.tu mir schwer Grenzen zu setzen,muss aufpassen sie nicht zu sehr zu behüten,habe auf Grund meiner Vergangenheit sicher viel zu wenig mit ihnen geredet(über wirklich wichtiges) und machs auch heute noch öfter zu wenig.In meinem Bemühen ihnen ein viel schöneres Leben zu ermöglichen als ich es hatte,lass ich mich sehr leicht von ihnen ausnutzen und gebe ihnen damit das Gefühl dass ich ein Mensch mit keiner eigenen Meinung bin,keinem eigenen Willen und damit können sie nicht gut lernen Achtung und Respekt zu haben vor mir und damit vielleicht auch vor anderen Menschen/Frauen.
Ein paar Gedanken in Sachen Eigenreflexion.

Die Frage ob die Menschen(Täter) wissen was sie tun....ich denke manche sind sich dessen bewusst ob es jetzt misshandlung ist oder missbraucht,und andere gar nicht.Das Ergebnis ist das Gleiche,deshalb finde ich für mich persönlich es als nicht relevant ob bewusst oder unbewusst.Denn das Leid bleibt das Gleiche.
Aus Sicht der Betroffenen hab ich,hmmmm na ja so was wie Verständnis dass meine Eltern so gehandelt haben,wegen ihrer eigenen Lebenserfahrungen.Aber meine Kindheit ändert sich dadurch nicht mehr.Auch nicht die Tatsache ob sies gewusst haben oder nicht.Es wäre jetzt einfacher für mich wenn sies wenigstens irgendwann erkannt hätten.Dann gäbe es noch einen Weg gemeinsam.

Aus Sicht der Mutter die ich bin......Bewusst habe ich meine Kinder nicht schlecht behandelt.Und doch wird es manchmal im selben Moment bewusst wenn ich was falsch mache,oder besser hätte machen können.Dann scheu ich mich auch nicht mich zu entschuldigen und doch noch was gutes daraus zu machen.Und im Laufe meiner Heilung sehe und erkenne ich natürlich auch,dass ich einfach aus meiner eigenen Erfahrung eben nicht alles gesehen habe und nicht angemessen reagiert habe.Und auch darüber rede ich mit den Kindern.

Ich hoffe das war jetzt nicht ein zu grosses Durcheinander.Mir schwirrt da so vieles im Kopf herum was ich auch bei anderen Kindern,Eltern,Familien immer wieder sehe.

Unsere Kinder sind doch das Wichtigste was wir haben,sind so wichtig für unser aller Zukunft,die ganze Gesellschaft.Und leider werden sie noch immer viel zu oft einfach nicht für voll genommen........

Lg Manu


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