jey-key.de

[manu]

Verfasst am: 10.03.2006, 18:41    Titel:
hallo, ich möcht gern wissen wie ihr mit angst umgeht. bei mir ist es in der letzten zeit so schlimm gewesen mit den ängsten dass ich mich ziemlich zurück gezogen habe von allen und allem.hab für heute abend wieder was abgesagt und jetzt das handy abgedreht dass die mich nicht fragen können wieso und warum....ich bin so bescheuert....mein freund wird das auch erfahren und mich fragen was ich denn aufführ und was sag ich ihm dann und den anderen? ich meine jetzt so von aussen betrachtet ist es in der letzten zeit wieder besser geworden dass ich zumindest die alltäglichen dinge wieder schaff ohne die grässlichen gefühle.und ich denk ich brauch einfach noch zeit um alles wieder hinzukriegen.aber.....ich weiss nicht was ich den anderen sagen soll.immer irgendwelche ausreden.ich fühl mich grad wie der letzte mist.es ist so anstrengend immer dagegen zu kämpfen und immer alles erklären zu müssen und und und....... eine etwas verzweifelte manu

[jK]

Verfasst am: 10.03.2006, 19:16    Titel:
Hallo Manu, das ist wohl den meisten Überlebenden bekannt, diese Gefühle die Du gerade hast. Mit keinem sprechen zu wollen, Rückzug eben. Du hast auch allen Grund stolz auf Dich zu sein, für das was Du schaffst, das ist nämlich in Deiner jetzigen Situation eine echte Leistung. Ich möchte Dich auf diesen Text hinweisen, hab ihn vor kurzem auf die HP gesetzt, nachdem ich ihn im Opfer-Verbündeten Forum gefunden habe. http://www.jey-key.de/dateien/angstseminar.html Vielleicht hilft er Dir ja ein wenig weiter. Ich wünsche Dir viel Kraft, Licht und Wärme. Alles Liebe jK _________________ Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit, doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit, wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt. Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann, meint sterben zu müssen oder verzweifeln daran, doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an! ©by jK

[scally]

Verfasst am: 11.03.2006, 00:42    Titel:
Hallo manu!! Ich kann von Ängsten und Panikzuständen auch ein Liedchen singen,war zu letzt kaum noch in der lage alleine mit den Kindern zum Kinderarzt zu gehen,weil ich Angst und Panik bekam. Mir hat die Unterstützung durch die Klinik sehr geholfen,bin mit einer Krankenschwester einkaufen gewesen,bin mit ihr ins Schwimmbad hätte nie gedacht das ich es irgendwann wieder schaffen würde einen Badeanzug anzuziehen.Habe ihn direkt beim ersten mahl angezogen,hatte dennoch ziemliche Probleme als ich das Handtuch ablegen sollte,habe angst bekommen und so wie der liebe gott es wollte natürlich auch ne Panikatake.war mir total unangenehm da es ja ein öffentliches schwimmbad war Aber ich wusste das jemand da war der wusste was in mir vorgeht und die auch wusste wie sie mich wieder beruhigen kann. Vieleicht wäre es gut wenn du auch jemanden einweihen würdest mit der du im notfall ins Bad gehen kannst und sie dir auf die Art helfen kann wie du es ihr gesagt hast. Habe gelernt in der Klinik mit meiner Angst umzugehen,und habe an 2 Angstseminaren teilgenommen,den Link zu meinem Angstseminar hat JK ja schon hier rein gesetzt,lies es dir durch es wird dir helfen damit klar zu kommen. Lieber Gruss Scally _________________ Ein Rückfall ist erst dann ein Rückfall wenn man aus seinen Fehlern nicht lernt,aber wenn man es macht wird ein Rückfall ein vorfall.

[cybermokel]

Verfasst am: 11.03.2006, 04:20    Titel:
Hallo Manu, kenne das sehr gut, was Du beschreibst. Hab mich auch sehr zurück gezogen und kaum hab ich was zugesagt, möchte ich eigentlich schon wieder absagen. Den Menschen, die mir sehr wichtig sind, hab ich dann geschrieben oder gesagt, dass ich grad nicht so gut drauf bin und alles etwas schwierig ist, und um Verständnis gebeten. Dann hab ich mir selbst die Regel auferlegt, dass ich, wenn ich etwas zugesagt habe auch grundsätzlich hingehen muss - egal wie - und wennŽs nur ganz kurz ist. Dem entsprechend vorsichtig gehe ich mit Zusagen um. Wenn ich weiß, dass das Einhalten sehr schwierig wird, sage ich nur, dass ich versuche zu kommen, aber nichts versprechen kann. Bei bestimmten Sachen habe ich auch meiner Freundin gesagt, dass sie mich dann nicht in Ruhe lassen darf und keine Absage akzeptieren bis ich gekommen bin - egal wie sehr ich mich wehre. Manchmal hilfts mir, wenn ich etwas nur in Etappen betrachte, also erstmal nur hinfahren, dann erst die Frage des Reingehens usw. Die ganze Zeit mit der Möglichkeit wieder umzukehren, wennŽs zu schlimm wird. Auch jemanden an der Seite zu haben, der Bescheid weiß was los ist, gibt mir manchmal Sicherheit. Ich versuch meine Ziele nicht zu hoch zu stecken, mich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und auch schon mit kleinen Erfolgen zufrieden zu sein, die mich, wenn auch nur in kleinen Schritten, aber immerhin auch ein Stück weiter vorwärts bringen. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für Deinen Weg und das Du weiter so hart kämpfst. Alles Gute cybermokel _________________ stärke und schwäche sind kein widerspruch. denn immer zeugt es von stärke, schwäche zu zeigen und dazu zu stehen.

[manu]

Verfasst am: 13.03.2006, 09:59    Titel:
Danke für eure Antworten und für den Link. Tja ich mach sicher auch selber fertig.Ich hab das alles schon gut im Griff gehabt.Es gab eine Zeit früher da hatte ich massive Ängste und täglich Panikattacken.Und dann wars irgendwann nach Thera und Selbsthilfegruppe gut.Hab damals auch viel gelernt für mich. Seitdem die Erinnerungen da sind ist es wieder schlimmer.Und ich denk dass vieles jetzt einfach die Angst ist dass es wieder so schlimm wird wie es mal war.Und auch der Gedanke das darf gar nicht sein,ich darf diese Ängste nicht haben,wo ich doch schon so viel gemacht habe. Na ja die meisten meiner Freunde und Bekannten wissen davon gar nicht und da ist dann auch immer die Angst die könnten was merken. Irgendwie muss ich da wohl wieder mal durch..... Alles Liebe Manu

[jK]

Verfasst am: 13.03.2006, 18:43    Titel:
Liebe Manu, ich finde es gut, dass Du Dich nicht von der Angst und Panik überrollen lässt. Es sind die verdrängten Gefühle aus der Kindheit, die da hoch kommen und einem so zu schaffen machen. Ich spreche mir immer sehr viel Mut selber zu, indem ich mir klar mache, dass ich nicht mehr hilflos bin und mich nun wehren kann, weil ich erwachsen und stark bin. Ich weiss, dass diese Gefühle kommen und auch wieder vorbei gehen und mich vor Situationen warnen wollen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Mut und Durchhaltvermögen. Ich Dich mal, Du bist eine starke Frau, ich glaube an Dich. Alles Liebe jK _________________ Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit, doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit, wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt. Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann, meint sterben zu müssen oder verzweifeln daran, doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an! ©by jK

[eisblume]

Verfasst am: 16.03.2006, 22:57    Titel:
hallo manu... du fragst, wie wir mit angst umgehen....tja...das ist für mich eine frage, auf die ich nur schwer antworten kann, weil es für mich so viele arten der angst gibt. ich habe angst vor der zukunft und der verantwortung, die ich für meinen sohn trage. ich habe angst vor großen, poltrigen männern, habe angst, wenn ich fremde anspreche, dass sie mich abwertend behandeln oder gar wütend werden. ich habe wahnsinnige angst vor scherben, traue mich nie in große menschenmengen ( z.B. in die mitte von konzerten oder auf großen partys)...und am allerschlimmsten ist meine angst davor einfach wieder benutzt zu werden. wie überwinde ich das? ich nehm meinen freund mit, der mich dann beschützt, manchmal, wenn es nicht geht, muss er dann halt die eine oder andere info erfragen, aber er bestärkt mich auch immer darin mutig zu sein oder umkehren zu können. und wir üben jeden abend, dass wir miteinander reden. die frage wie gehts dir wird grundsätzlich ehrlich beantwortet, gerne auch mit einigen minuten bedenkzeit, so arbeiten wir meinen zukunftsängsten entgegen. manchmal verkrümel ich mich auch einfach ins bett und lass der welt ihren lauf, bin dann halt in meiner höhle... wenn es mir gutgeht, und wir auf konzerte fahren ( auf denen ich mich ja emotional und körperlich wunderbar austoben kann, weil ich ohne musik nicht leben möchte) dann stehen wir halt immer am rand, oder weit hinten....ich bin eh so klein, dass ich nur in der ersten reihe etwas sehen würde *gg* naja, die angst vor den scherben, wo die herkommt, weiß ich nicht, auf jeden fall bekämpfe ich diese mit kehrschaufel und besen.......so muss ich sie dann auch gar nicht anpacken nun ja..hinter allem steht wohl das konzept, dass ich weiß wo meine grenzen sind, aber diese immer wieder mal vorsichtig austeste, jedoch mit dem hintergedanken, dass ich ja nicht weitergehen muss mmh* viel wirres geschwafel, dass ich da wieder fabriziert habe, aber ich habe mal strukturiert über meine kleinen und großen (alltags)ängste nachgedacht....hoffe, mein beitrag konnte dir trotzdem helfen allerbeste grüße eisblume* _________________ sterben wird definitiv das letzte sein, was ich in meinem Leben tue....

[Wiwi]

Verfasst am: 17.03.2006, 20:15    Titel:
Hallo manu, wie gehe ich mit Ängsten um? Gute Frage. Eisblumes Antwort kann ich genau so unterschreiben. Schauen, was geht, kleine Schritte unternehmen und möglichst nicht verzweifeln, wenn es halt mal nicht geht oder dumm gelaufen ist. Akzeptieren, dass es Dinge gibt, die eigentlich ganz einfach sind für die meisten anderen; aber für mich grad nicht machbar. Wichtig ist, dran zu bleiben und nicht allzu viel zu vermeiden. Das verfestigt die Angst. Wenn es ganz schlimm kommt, gibt es einen sicheren inneren Raum, den ich mir vorstelle, wo mir ganz hundertprozentig nichts passieren kann. lg Wiwi

[Solina]

Verfasst am: 19.03.2006, 02:27    Titel:
Hallo manu, jk hat recht, Angst sind unterdrückte Gefühle, Gefühle die Du nicht fühlen willst, nicht haben willst, die weg gehen sollen. Und wenn Du sie unterdrückst kommt die Angst. Das ist meine Erfahrung und ich lass also die Gefühle da sein, ich lasse zu das es mir dann nicht gut geht, ich erkenne an das diese Gefühle eine Berechtigung haben da zu sein und ich trauere und weine darüber. Wenn ich damit umgehe durch Trauer oder Wut, dann wird die Angst (bei mir sind es Schmerzen) weniger. Wenn ich die Gefühle unterdrücke, werden die Körperreaktionen heftiger. Also, mein Körper teilt mir mit, was ich gerade zu bearbeiten habe und gibt mir Signale. Das ist doch eigentlich gut so, also ein Hinweis von mir selbst an meinen Geist. Ich bin dankbar für diese Signale, den gäbe es sie nicht, würde ich nicht so viel für mich tun, Geduld mit mir haben, mir verzeihen, wenn nicht alles optimal läuft, Verständnis für meinen Körper und meine verwundete Seele haben und versuchen meine Verletzungen zu heilen. Nach Wegen suchen und nach ehrlichen und authentischen Menschen die mir so gut tun. Heute lege ich auf andere Dinge wert, wie in frühern Zeiten und das ist so schön und bereichert mich. Vielleicht kannst Du für Dich und Deinen Weg was gebrauchen von meinen Worten. Ich wünsche Dir für Deinen Weg Erleuchtung und höre auf Deinen Bauch, der belügt Dich nie. Stärke Deine Intuition und überlege, wem Du Dich anvertrauen kannst. Es gibt niemals nur gute Erfahrungen, die schlechten Erfahrungen lehren Dich viel mehr. Viel Energie auf Deinem Weg ! Herzlichst Solina