jey-key.de

[Kiwi]

Verfasst am: 01.04.2008, 13:33    Titel: Rückfall?
Ich habe dies schon in einem anderen Forum geschrieben, daher kopiere ich es einfach hier her. Denn vielleicht kann ich auch hier Meinungen einholen. Die Ausbesserungen im Text durch [...] habe ich gemacht, weil ich den Post bereits gestern verfasst habe und heute bei dem heute von gestern halt gestern sehen muss. Hallo zusammen, heute [gestern] habe ich mit jemand anderem zu Mittag gegessen, bzw es wenigstens versucht. Normalerweise esse ich immer allein, da ich genau weiß, wie schwer es mir fällt in Gegenwart anderer zu essen, da ich die ganze Zeit denke, dabei doof auszusehen, ekelige Geräusche zu machen, oder sowas. Heute [gestern] war es dann so, dass ich mich furchtbar geekelt habe, davor, dem anderen beim Essen zuzusehen (ich nehme an, dass er "normal" gegessen hat). Ich fand es ekelig, wie er das Essen auf seinem Teller zusammengematscht hat, wie er gekaut hat (das Geräusch), einfach alles... Ich habe es dann nicht geschafft, auch nur einen Bissen in Gegenwart des anderen zu essen, musste mich schlussendlich sogar übergeben. Habe gegenüber der anderen Person behauptet, ich sei gestern [vorgestern] schon etwas krank gewesen... Ich hoffe, dass mir das geglaubt wurde. Nun, Probleme dieser Art häufen sich bei mir in letzter Zeit wieder. Ich werde furchtbar wütend auf mich, wenn ich esse, oder finde mich selbst dabei und hinterher sooo ekelhaft, oder kann hinterher das Gefühl eines vollen Magens nicht ertragen. Daher esse ich meist kaum etwas, außer in der Zeit, wo ich "kontrolliert" werde, da mein Freund da ist beispielsweise. Wenn ich esse, so ist mein Speiseplan sehr beschränkt, auf bestimmte Speisen, die ich irgendwie runterbekomme. Meine Körperwahrnehmung wird auch immer schlimmer. Mein Freund sagt mir, ich habe abgenommen, aber ich fühle mich wie ein dickes Trampeltier. Traue mich kaum, in Gegenwart anderer Bewegungen auszuführen aus Angst, mein ausladendes Hinterteil könne irgendwas umschmeißen oder ich könnte sonst ein Unheil anrichten aufgrund meines Körpers... Ich nahm eigentlich an, meine Magersucht, die mir bei meinem ersten Klinikaufenthalt diagnostiziert wurde, besiegt zu haben, aber spätestens seit heute zweifle ich daran... Was meint ihr dazu? Hat man sowas immer mal, oder ist das ein Zeichen, dass ich vielleicht gerade dabei bin, wieder irgendwo reinzurutschen?

[Teddy1]

Verfasst am: 01.04.2008, 14:02    Titel:
Hallo Kiwi, Ohne Dir jetzt Angst machen zu wollen. Aber ein Rückfall kannst Du immer wieder bekommen. Und genau das sehe ich gerade bei Dir, bzw. das ist wohl der Anfang davon. Wenn Du Dir selbst schon unsicher bist bzw. an dich zweifelst dann wird es Zeit Dich dich mal wieder mit einem fachlichen Menschen darüber zu unterhalten. Du sagst ja selber, Du warst deswegen schon mal in Behandlung. Und was dein Freund macht, dich beim Essen kontrollieren, finde ich auch verkehrt, da staun ich das Du mit ihm noch zusammen bist, denn so was müsstest Du doch eigentlich vollkommen ablehnen. Entweder Du isst freiwillig was oder eben nicht. Die Zeit ist doch vollkommen egal, die Hauptsache ist doch das Du überhaupt was zu Dir nimmst. Das Du so denkst, muss doch auch einen Grund haben und genau der muss auch gefunden werden, wenn er noch nicht gefunden wurde. Vielleicht ziehe ich mir jetzt wieder den Zorn einiger zu, aber das sind mal meine Gedanken dazu und die wollte ich Dir mal mitteilen. Ich wünsche Dir viel Kraft und auch den Mut Hilfe anzunehmen. lg Teddy1 _________________ Wenn Dir nichts mehr fehlt, bist Du tot. By me Und eines Tages sagt der Kopf, gut das Du nicht gelebt hast. By me

[Kiwi]

Verfasst am: 01.04.2008, 14:13    Titel:
Hallo Teddy1, vielen Dank für deine Antwort. Nundenn, in Behandlung bin ich momentan, ambulant. Mit dem Therapeuten habe ich über dieses jedoch noch nicht geredet. Meinen Freund sehe ich nur sehr selten (wir wohnen 500 km auseinander), daher ist das mit dem Kontrollieren nicht so wild. Wirklich drauf schaun kann er ja nur, wenn wir beieinander sind. Am Telefon oder ähnlichem kann er mich ja nicht kontrollieren. Natürlich hasse ich es, wenn man mir auf den Teller schaut, oder versucht mir Vorschriften zu machen, was ich zu essen habe und dann vielleicht auch noch darauf achtet, dass das Essen auch im Magen bleibt, oder ähnliches... Aber da dies nur sehr selten vorkommt, kann ich das noch ignorieren... Außerdem hat mein Freund mitlerweile auch gelernt, mich zu nichts zu zwingen oder so. Das was ich halt noch von seinem "Kontrollieren" mitbekomme sind die Blicke auf meinen Teller, wenn er da ist. Früher hat er mit mir geschimpft, wenn ich seiner Meinung nach zu wenig gegessen hab oder wenn er glaubte ich habe mich übergeben. Aber heute, nachdem er sich seit einer ganzen Weile schon mit meiner Pallette an Diagnosen auseinandersetzt, hat er eigentlich dazugeklernt, was den Umgang mit mir angeht. Vielleicht ist mit meinem Essverhalten auch alles ok so, wie es ist..... verwirrte Grüße Kiwi

[Teddy1]

Verfasst am: 01.04.2008, 14:33    Titel:
Hallo Kiwi, ich bin der meinung Du solltest das schon mal ansprechen in deiner Thera, dann kann Dir auchin deiner Sichtweise geholfen werden, ob es nun ok ist oder nicht. Das ihr beide lernen müsst ist klar. Aber das mit dem auf den Teller schauen sollte er sich auch abgewöhnen, denn damit hilft er Dir auch nicht. Ich sprech da aus n bißchen Erfahrung. Schimpfen hat auch keinen Zweck denn das bewirkt genau das Gegenteil, nämlich das Du alles heimlich machst. Ich wünsche Dir jedenfalls alle Gute und viel Kraft. lg Teddy1 _________________ Wenn Dir nichts mehr fehlt, bist Du tot. By me Und eines Tages sagt der Kopf, gut das Du nicht gelebt hast. By me

[jK]

Verfasst am: 01.04.2008, 14:46    Titel:
Hallo Kiwi, ich denke schon allein, daß Du Dich damit beschäftigst zeigt doch, das es da auch Probleme gibt, die wieder etwas mehr in den Vordergrund zu rücken scheinen. Ich weiß ja leider nicht, inwiewiet Deine Es schon therapiert wurde bisher, Tatsache ist halt leider, daß es sich um ein Suchtverhalten handelt, das wirklich wieder kommen kann. Es wäre sicherlich gut, wenn Du mit Deiner Thera ganz offen darüber sprichst, denn sich mitzuteilen und darüber zu reden ist das Beste was man in dieser Situation machen kann. Ich erlese aus Deinem Text auch, daß Du ein sehr gestörtes Körpergefühl und wenig Selbstbewußtsein hast ( auch häufige Begleiterscheinungen bei Es u vielen anderen psychischen Störungen). Dem eigenen Körper ein gesundes Maß an Nahrung zuzufügen hängt auch mit der Eigenliebe zusammen, denn rational weiß man ja, daß man sich selber durch falsches Eßverhalten schadet und es auch üble Langzeitfolgen verursachen kann. Gut wäre sicherlich, wenn der Ursprung für die Es gefunden würde, dann wenn die aufgearbeitet wird, dann reguliert sich auch das Essverhalten und das Selbstwertgefühl. Auf meiner HP gibt es Texte zum Thema und hier im Forum kannst Du die "Suche" verwenden um etwas zum Thema zu finden. http://www.jey-key.de/texte/texte-fuer-betroffene/essverhalten-spiegel-der-seele.html http://www.jey-key.de/texte/texte-fuer-betroffene/selbstwert.html Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut und Licht um zu Dir selber zu finden. Alles Liebe jK _________________ Wir sind umgeben von emotionaler Blindheit, doch es wird kommen, für immer mehr, die Zeit, wo es Menschen in die eigene Wahrheit treibt. Wer erst einmal die ganze Wahrheit sehen kann, meint sterben zu müssen oder verzweifeln daran, doch in Wahrheit fängt man endlich zu leben an! ©by jK

[Mondwolf]

Verfasst am: 06.04.2008, 00:03    Titel:
Hallo kiwi, ich kenne Deinen Hintergrund nicht, darum möchte ich nur zu diesem Thread hier etwas sagen. Ich sehe zwei Punkte. Zunächst der Negative. Meiner Meinung nach hast Du Deine Magersucht noch nicht überwunden. Die Anzeichen für eine Rückkehr sind offensichtlich. Und dabei bin ich gleich bei dem positiven Punkt. Du setzt Dich damit auseinander, denkst nach, erfasst die Signale und beschäftigst Dich damit. Damit bist Du m.E. auf einer sehr guten Seite und kannst gegen einen Rückfall sehr schnell sehr viel tun. Was hinzu kommt ist, Du bist nicht alleine. Es gibt jemanden an Deiner Seite, wie ich gelesen habe, und Du hast im Hinterkopf all die Menschen hier, die Dir sicher die Daumen drücken. Auch wenn Dein Freund 500 km weg ist, er ist in Deinem Herzen. Und somit hast Du schon zwei gute Gründe, das Problem in den Griff zu bekommen. Dazu wünsche ich Dir alle Kraft dieser Welt !! Lieben Gruß Mondwolf